Losung: Wenn eines
Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm
Frieden machen. Sprüche 16,7
Lehrtext: Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Lukas 6,35
Lehrtext: Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Lukas 6,35
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich hoffe nicht, dass du Feinde hast. Wenn aber doch, wer könnten sie
sein? Menschen, die ich nicht kenne, sind für mich keine Feinde. Sie sind
Fremde, ja, aber Feinde sind sie nicht. Merkwürdigerweise halten manche in
unserem Land die Fremden, also Menschen aus anderen Ländern und mit einer
anderen Religion, für ihre Feinde, obwohl sie sie gar nicht kennen. Das liegt
wohl daran, dass alles Fremde zunächst mal verunsichert und manchmal auch Angst
macht. Und gerade die Angst hat die fatale Eigenschaft, das Bild des anderen zu
verzerren und in ihm einen Feind zu sehen.
Demgegenüber ist mein Eindruck, dass vor allem unter
Bekannten, also in der eigenen Familie, in der Verwandtschaft, in der
Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz die Feindschaft am größten ist. Manchmal ist
der eigene Partner der schlimmste Feind, der einem das Leben vergällt. Manchmal
ist es die eigene Mutter. Manchmal der Schwager ... Solchen „Feinden“
entkommt man nicht so leicht. Irgendwie muss man mit ihnen leben. Aber wie?
Ich hab da kein Patentrezept. Aber vielleicht ist die
Feindesliebe, zu der Jesus uns auffordert, zunächst mal dies, dass ich nicht
Böses mit Bösem vergelte und dass ich dem anderen helfe, wenn er darauf
angewiesen ist. Dass sich trotzdem „Guten Morgen“ sage, auch wenn der andere
nicht grüßt und mich anständig verhalte. Eine Nummer größer ist es, wenn
ich mich dazu überwinden kann, für den anderen zu beten und ihn als das
anzusehen, was auch ich bin: Ein Kind Gottes, von ihm geschaffen und von ihm
geliebt.
Doch wenn die Feindschaft schon so tief ist, dass man
unter dem anderen nur noch leidet, so ist es wohl für beide das Beste, wenn man
geht. Jesus hat das nicht getan. Er ist geblieben, bis sie ihn umgebracht
haben. Er hat gezeigt, dass seine Liebe auch zu den Feinden stärker ist als der
Tod. Das hat er stellvertretend für uns alle getan. Fortan muss niemand
sich freiwillig von Menschen, die ihm feindlich gesinnt sind, das Leben zur
Hölle machen lassen. Niemand muss aus Feindesliebe leiden oder gar sterben.
Aber den Unanständigen gegenüber anständig bleiben, den Unfreundlichen gegenüber
freundlich, zu den Hartherzigen hilfsbereit - das ist für einen, der Jesus
liebt, nicht zuviel verlangt. Oder?
Gebet: Herr, du
kennst die Menschen, mit denen ich mich schwer tue, mit denen ich nicht
gern zusammen bin. Ich will auch in ihnen deine Geschöpfe sehen, die du
nicht weniger liebst als mich. Gib mir die Kraft, mich zu
überwinden. Gib mir die Kraft, sie zu ertragen. Gib mir die
Kraft, für sie zu beten und für sie da zu sein, wenn sie mein
Gebet und meine Hilfe brauchen. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung diktiert.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595
Burgoberbach
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