Losung: Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? Jeremia 23,29
Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! Lukas 12,49
Liebe
Leserin, lieber Leser,
meterhoch schlugen die Flammen unter der großen
Kuppel der Münchner Lukaskirche. Wir hatten uns über die üblichen
Bedenkenträger hinweggesetzt und das Feuer in der Pfingstnacht angezündet. Dazu
sangen wir das Taizé-Lied: »Im Dunkel unserer Nacht entzünde das Feuer, das nie
mehr verlischt«.
Immer wieder und wieder erklang diese Zeile im
mehrstimmigen Gesang. Das Pfingstfeuer sollte nicht nur in der Kirche, sondern
auch in unseren Herzen brennen. Das Feuer der Liebe, das Jesus angezündet hat,
es soll die ganze Welt in Brand stecken! Es soll den Hass verzehren und die
Gleichgültigkeit. In ihm sollen Neid und Gier verbrennen, alles, womit der
Mensch dem Menschen das Leben zur Hölle macht.
Die Jünger Jesu hatten am ersten Pfingsttag ihr
großes Feuer-Erlebnis. Auf unerklärliche Weise wurden sie vom göttlichen Geist
ergriffen, vom himmlischen Wind, und aus ihren Verstecken in Jerusalem auf die
Gassen hinausgeblasen. Sie, die eben noch Angst hatten vor den Verfolgungen der
jüdischen Kirchenpolizei und der römischen Militärmacht, sie machte Jesu
heiliger Feuergeist zu unerschrockenen Zeugen seiner Botschaft.
Frei von aller Menschenfurcht verkündigten sie
ihn als Gottes Sohn, als Herrn der Welt. Manche wurden deshalb eingesperrt,
aber ihren Glauben konnte niemand einsperren. Manche wurden deshalb getötet,
aber ihre Botschaft lebt bis heute.
»Im Dunkel unserer Nacht entzünde das Feuer, das
nie mehr verlischt«– Was ist übrig geblieben von diesem Geist, von diesem Wind,
von diesem Feuer in unserer Kirche, in unseren Gemeinden? - In uns?
Wir können dieses Feuer nicht selbst nach
Belieben anzünden, auch wenn mein Kollege aus der Münchner Lukaskirche und ich
das symbolisch getan hatten. Wir können Jesus nur darum bitten:
Gebet: "Herr, stecke mit deinem Feuer mein Herz in Brand,
damit auch ich Feuer und Flamme bin für dich, für die Botschaft von Gottes
Liebe in unserer Welt." Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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