Donnerstag, 21. Januar 2021

Gotteskind aus Sternenstaub hl

Losung: Gott der HERR machte den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 1.Mose 2,7 

Lehrtext: Johannes schreibt an Gaius: Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht. 3.Johannes 1,2 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

schon verblüffend, wie nah der ältere biblische Schöpfungsbericht (2. Mose 2,4-25) vor etwa 2700 Jahren und die moderne Evolutionstheorie beieinander liegen, wenn auch auf verschiedenen Ebenen. Denn die Bibel erzählt Glaubensgeschichten und die Wissenschaft liefert nachprüfbare Fakten. Beide aber sagen auf ihre je eigene Weise, dass der Mensch aus Staub gemacht ist. Die Wissenschaft sagt aus „Sternenstaub“, die Bibel aus „Erdenstaub“, was aus naturwissenschaftlicher Sicht dasselbe ist. Denn alles auf dieser Erde besteht aus Atomen und Molekülen, die beim Untergang zahlloser Sterne seit Beginn des Universums vor 13,8 Milliarden Jahren entstanden sind, ins Weltall geschleudert wurden und sich durch die Schwerkraft wieder zu neuen Sonnen und Planeten zusammengeballt haben.

Ja, du und ich, wir sind Sternenstaub. Und wer weiß, in wie vielen Lebewesen vor uns „unsere“ Atome schon gewesen sind und in wie vielen sie sein werden, die nach uns kommen. Mögen wir auch im Grab verwesen oder im Krematorium verbrennen – unsere Atome „überleben“ uns und werden Bausteine für weitere Lebensformen sein.

Soweit die naturwissenschaftliche Sichtweise, dass wir Staub sind. Die biblischen Schriftsteller können davon natürlich nichts wissen. Ihnen geht es auch nicht darum, wie genau die Erde und wir Menschen entstanden sind. Sie sehen den Menschen in einem anderen Licht. Sie sehen ihn als Staub, das heißt, als vergängliches, fehlbares und hinfälliges Geschöpf des ewigen, allmächtigen und heiligen Gottes. Und sie sagen damit: Ohne Gott wäre nichts, was da ist, auch kein Mensch. Wir sind und bleiben von Anfang an von ihm, von seiner lebensspendenden Kraft abhängig – auch jetzt in diesem Augenblick. So wie es im Psalm 104 Vers 29 heißt: »Verbirgst du, Herr, dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.«

So ist unsere Wirklichkeit. Sie könnte uns alle ein bisschen demütiger machen. Das würde uns gut zu Gesicht stehen. Sind wir Menschen in diesem Universum doch vergleichsweise winziger als das winzigste Staubkorn.

Für mich folgt daraus, dass ich mir so oft wie möglich meine Abhängigkeit von Gott bewusst mache und zu ihm sage: 

Gebet: Herr, ich gehöre dir. Alles was ich bin und habe, kommt von dir. Du hast es gegeben, du wirst es wieder nehmen. Nackt bin ich von meiner Mutter Leib gekommen und nackt werde ich wieder dahinfahren. Nichts mehr wird nach kurzer Zeit auf dieser Erde an mich erinnern. Nur du wirst dich an mich erinnern, denn ich bin dein Geschöpf und dein Kind. Ich bin von dir gekommen und werde zu dir gehen, damit ich bei dir bleibe für immer. Herr, du bist alles für mich und du tust alles für mich. Dir gehört mein Herz. Amen

In der Zwischenzeit aber wünsche ich dir und mir, was Johannes im Lehrtext dem Gaius wünscht: Bleibe gesund an Leib und Seele! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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