Losung: Du gibst meinen Schritten weiten Raum, und meine Knöchel wanken nicht. 2.Samuel 22,37
Lehrtext: Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2.Korinther 3,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
soll
die Bibel meinen Glauben bestätigen oder mein Glaube die Bibel? Soll sie mir
recht geben oder ich ihr? Soll sie zu meiner Enge, zu meinen Ängsten, zu meinen
Vorurteilen passen oder soll sie diese überwinden? Soll sie meine bürgerlichen,
moralischen Werte bestätigen oder will ich mich nach ihren Werten richten? Soll
sie ein Spiegel meines Charakters sein oder ein neues, ein anderes Bild von mir
zeigen?
Die Antworten sind gar nicht so leicht,
wie es auf Anhieb scheint. Ja, ich lese die Bibel mit meinen Augen und verstehe
sie mit meinem Geist. Doch ich bitte Gott um einen neuen Blick und einen neuen,
anderen Geist. Ich will heraus aus meiner Enge und in seine Weite und Freiheit.
Ich will mich nicht mehr klammern an
Gebote und Verbote wie an ein Geländer, das Halt zu geben verspricht und doch
durchgerostet ist. Ich will, wie Augustinus sagt, „lieben und tun, was ich will“,
denn an der Liebe muss sich alles messen lassen, an der Liebe, mit der Gott in
Jesus liebt, an der Liebe auch zu den Feinden. Sie erst sprengt die
Gefängnistür meines Geistes, die Ketten meiner Vorurteile, das Schloss vor
meinem Herzen. Erst diese Liebe, die in Jesus lebt, heilt, macht mich sehend
und frei.
Sie überwindet Grenzen und Ängste. Sie
hilft mir das Fremde und den / die Fremde nicht als Bedrohung wahrzunehmen,
sondern als Chance. Sie erlöst mich von dem problematischen Bedürfnis nach Schutz
und Halt durch Ordnungs- und Sicherheitskräfte. Sie befreit aus den Schachteln
und Schubladen von Rassismus, Nationalismus, Konfessionalismus, von Religion
und Ideologie. So öffnet sie mich für die Welt und für alle und alles, das anders
ist als ich bin. So trete ich mit Gottvertrauen, erfüllt vom „Geist des Herrn“ neugierig
und furchtlos in einen weiten Raum ohne Begrenzungen, ohne Geländer, Rückversicherung
und Rüstung.
In diesem Geist möchte ich die Zeit
noch leben, die Gott mir schenkt und zuversichtlich in den neuen Raum gehen,
der sich mir danach öffnen und weiten wird.
Gebet: Herr, so viele fürchten sich vor dem Neuen, dem Anderen, dem Unbekannten und überhören, dass du sagst: „Fürchtet euch nicht!“ Auch ich muss mir immer wieder einen Stoß geben, um Neues zu wagen. Doch ich vertraue auf dich. Das hilft mir, Grenzen zu überschreiten und neue Wunder zu erleben. Du hast Abraham in ein neues Land geführt und die Israeliten. Du warst mit Jakob und Josef in der Fremde. Du bist mit den Mutigen. Das macht auch mir Mut, immer wieder neu aufzubrechen. Amen
Vertraut den neuen Wegen, / auf die uns Gott gesandt! / Er selbst kommt uns entgegen. / Die Zukunft ist sein Land. / Wer aufbricht, der kann hoffen / in Zeit und Ewigkeit. / Die Tore stehen offen. / Das Land ist hell und weit. (EG 395, Klaus Peter Hertzsch, DDR 1989)
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Spricht mich sehr an .Es ist wichtig nicht Angst und Bedenken das Ruder zu überlassen sondern Gott denn Gott ist L I E B E b.e.
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