Losung: HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Jeremia 12,1
Lehrtext: Als die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben. Matthäus 20,10-12
Liebe Leserin, lieber Leser,
meine
erste Predigt, die ich noch als Theologiestudent gehalten habe, ging über das
Gleichnis Jesu (Matthäus 20,1-16) aus dem der heutige Lehrtext stammt. Der Sinn dieser Erzählung
ist, dass Gott sich von den Frommen ihre religiöse und moralische Leistung
nicht vorrechnen lässt. Er ist darin frei, zu wem er gütig sein will. Denn Güte
ist nach menschlichen Maßstäben nicht gerecht und hat mit Mathematik nichts zu
tun. Du kannst sie nicht einfordern, weder von Gott noch von Menschen.
Aber warum haben dann so viele in der
Bibel und in den Zeiten danach aus Gott einen Richter machen wollen? Vielleicht
dachten sie, ihn sich ausrechnen zu können, wenn sie ihren Maßstab von
Gerechtigkeit an ihn legen würden. Doch göttliche Gerechtigkeit und menschliche
Gerechtigkeit sind so unterschiedlich wie Himmel und Erde. Für mich ist er ein
barmherziger Vater und kein gesetzeskundiger Jurist. So habe ich ihn durch und
in Jesus kennengelernt.
Eines ist jedenfalls bei ihm
ausgeschlossen, dass ein Mensch das Recht habe, auf einen anderen herabzusehen, wie
fromm, gebildet und erfolgreich er selbst auch sein mag. Eher schon haben
diejenigen, die hier immer die Ersten sind, vor Gott Anlass, zu den Letzten
aufzublicken.
So wunderbar die Mathematik als Wissenschaft auch ist, im Glauben hat sie nichts zu suchen. Da gelten andere „Gesetze“. Ist dann Gott ungerecht? Manchmal kann es den Anschein haben. Doch er hat einen anderen Begriff von Gerechtigkeit und dieser heißt Güte.
Gebet: Herr, du bist weder Richter noch Lehrer, sondern mein gütiger Vater. Wer sonst außer dir weiß, warum ich so bin wie ich bin. Wer sonst außer dir kennt auch meine geheimen Schwächen und Ängste. Wer sonst außer dir, kann mir gerecht werden und hat für mich Verständnis. Vor dir muss ich mich nicht verstecken, sondern kann mich dir zeigen wie ich bin. Denn du änderst mich nicht durch Strafen, sondern heilst mich mit deiner Liebe. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Mit diesem Glauben lebt es sich selber unbeschwerter.
AntwortenLöschenSehr gut b.e
AntwortenLöschenGottes Gerechtigkeit hat wenig mit den zu tun, was für uns "Recht" ist - ja, es ist Liebe und Güte ...
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