Donnerstag, 5. April 2012

Abendessen mit Versagern hl

Losung: Nach deiner großen Barmherzigkeit hast du mit deinem Volk nicht ein Ende gemacht noch es verlassen. Nehemia 9,31

Lehrtext: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 1.Korinther 11,23-25

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht woran Sie denken / woran du denkst und was du empfindest, wenn du zum Abendmahl gehst und das Hostienbrot und den Schluck Wein bekommst. Von den Konfirmandinnen und Konfirmanden, die ich letzten Sonntag konfirmiert habe, weiß ich, dass vielen der Wein nicht geschmeckt hat. Aber war da noch mehr?
Das zumindest weiß ich und hab ich ihnen vorher auch gesagt: Wenn zu einer Taufe der Glaube nicht hinzu kommt, macht der Pfarrer nur den Kopf nass. Und wenn jemand am heiligen Abendmahl ohne Glauben teilnimmt oder mit seinen Gedanken sonst wo ist, dann ist das kein Abendmahl, sondern dann isst er halt irgendeine Hostie und trinkt einen Schluck Wein.
Erst dein Glaube macht die Taufe zur Taufe und das Abendmahl zum Abendmahl, nicht der Pfarrer. Wer im Glauben an den dreieinigen Gott getauft ist, kann sich darauf verlassen, dass er durch Jesus Christus aus dem Tod gerettet ist. Und wer im Glauben das gesegnete Brot und den gesegneten Wein empfängt, kann sich darauf verlassen, dass ihm durch Jesu Tod am Kreuz die Sünden vergeben sind und er in der Gemeinschaft mit Gott bleibt. Und es sind nicht die Heiligen und nicht die Engel, die Jesus an seinen Tisch lädt, sondern du bist es mit all deinem Versagen, deinen Schwächen, deinen Fehlern und deiner Schuld. Für dich ist Jesus gestorben und auferstanden, weil er dich so sehr liebt, dass er dich nicht verlieren will. Um dich geht es. Um wen denn sonst?

Gebet: Herr Jesus Christus, nein, ich will nicht vergessen, was du damals am Ende deines Lebens für mich getan hast. Nicht dir tue ich einen Gefallen, wenn ich mich an dein Abendmahl mit den Jüngern erinnere, sondern mir. Damals war Judas mit dabei, der dich kurz darauf verraten und verkauft hat, und Petrus war dabei, der dich bald darauf verleugnet hat, und all die anderen Jünger waren dabei, die aus Angst davongelaufen sind und dich verlassen haben. Nein, das waren keine Glaubenshelden, mit denen Du Abendmahl gefeiert hast, sondern Versager. Das waren Menschen wie ich. Und darum weiß ich, dass du auch an mir festhältst wie du es bei Petrus und den anderen getan hast. Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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