Dienstag, 10. April 2012

Nicht nur sauber, sondern rein hl

Losung: Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott oder ein Mann rein sein vor dem, der ihn gemacht hat? Hiob 4,17

Lehrtext: Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Titus 2,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Nicht nur sauber, sondern rein« lautete ein Werbeslogan für Waschmittel Ende der sechziger Jahre. Ein anderer sprach von »porentief rein«. Das Bedürfnis nach Reinheit, das ehemals im religiösen Bereich vorhanden war, war damit endgültig im profanen Alltag angelangt. Der Werbeslogan suggeriert: Wenn man nur richtig wäscht und putzt, dann ist alles in Ordnung. Aber ob jemand schon deswegen „eine reine Weste“ hat, weil sie mit dem richtigen Waschmittel gewaschen ist?
In der Vorstellung der Israeliten sollten die, die zum heiligen Gott gehören, selbst rein sein, nicht befleckt von Sünde und Schuld. Aber die Menschen der Bibel machten die gleiche Erfahrung, die Sie / du heute auch machen kannst: Es gelingt uns Menschen einfach nicht, vor Gott rein und unbefleckt zu sein. Wer in dieser Welt leben will, muss sich im wahrsten Sinn des Wortes die Hände schmutzig machen. Muss mit anderen zusammenleben in guten wie in bösen Tagen, in Frieden und Streit. Auch die Flucht ins Kloster oder auf die Säule des Säulenheiligen ist dafür keine Lösung. Martin Luther hat das am eigenen Leib verspürt, als er als Mönch versuchte, ein sündenfreies Leben zu führen. Es ist ihm beim besten Willen nicht gelungen.
Nur Christus war vor Gott rein. Und damit du das auch sein kannst, schenkt er dir sein makelloses Leben und zieht dafür das deine mit allen den Flecken und Löchern an.
Bei der Beicht- und Abendmahlsfeier für Konfirmandenfamilien am Samstag vor Palmsonntag habe ich sinngemäß gesagt: „Ihr habt euch alle Mühe gegeben, dass für das Fest der Konfirmation äußerlich alles in Ordnung ist. Das Haus ist geputzt, die Wäsche gewaschen, der Konfirmand geduscht. Aber ihr spürt, dass bei einem so wichtigen Fest auch innerlich alles in Ordnung sein soll. Darum feiern wir jetzt Beichte und Abendmahl…"

Gebet aus Psalm 51,12-14:
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. 
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. 
Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. 

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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