Losung: Siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon
wüsstest. Psalm 139,4
Lehrtext: Die guten Werke einiger Menschen sind zuvor offenbar, und wenn es anders
ist, können sie doch nicht verborgen bleiben. 1.Timotheus 5,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie sich / hast du dich schon mal „auf die Zunge
gebissen”, um ein unschönes Wort, das du am liebsten gesagt hättest, doch nicht
zu sagen? Gut, dann hast du es vermieden, einen anderen zu beleidigen oder zu
verletzen auch wenn er es in deinen Augen vielleicht verdient hätte. Gott aber,
so verstehe ich die heutige Tageslosung, hat dieses Wort gehört. Er weiß, was
du sagen wolltest. Er kennt auch deine geheimsten Gedanken.
Und ich weiß aus der Bibel, dass ich nicht nur meine Zunge,
sondern auch schon meine Gedanken im Zaum halten soll. Als Christ bin ich auch
für mein Denken, ja auch für meine Gefühle verantwortlich. Und das weiß ich
auch noch, dass es viele gibt, die das besser können als ich. Ich platze immer
wieder mal mit einem ärgerlichen Wort heraus. Meine Kinder können das
bestätigen. Und wenn ich allein im Auto fahre und vor mir fährt einer
provozierend langsam, dann sage ich auch schon mal laut „du Depp”, weil es ja
außer mir niemand hört. Niemand? Gott schon. Eigentlich sollte ich mich dann in
einem solchen Fall vor ihm noch mehr schämen als vor einem Menschen.
Bei einer guten Tat ist es genau umgekehrt. Auch wenn sie
zunächst nicht offenkundig ist, soll sie doch irgendwie bekannt werden. Die
Amerikaner sagen „Tue Gutes und rede darüber”. Wir Deutsche sind da etwas
zurückhaltender. Aber wenn andere darüber reden, was ich Gutes getan habe,
freue ich mich. Ich hab mir vorgenommen, einem anderen, der etwas Gutes getan
hat, dies auch zu sagen. Damit mache ich ihm eine Freude und es motiviert ihn,
weiterhin Gutes zu tun.
Gebet: Guter Gott, du
wirst es mir lohnen, wenn ich mich beherrsche und meine negativen Gefühle und
Gedanken schon im Ansatz unterdrücke. Du wirst es mir damit lohnen, dass ich
mit anderen gut auskomme und sie mit mir. Dass ich bei anderen gern gesehen
bin und nicht vereinsame. Gib mir die Kraft, nicht nur ein böses Wort runter zu
schlucken, sondern auch meine Gefühle zu beherrschen. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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