Losung: Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum
Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat. Jesaja 53,12
Lehrtext: Christus spricht: Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand
kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn
und wem es der Sohn offenbaren will. Matthäus 11,27
Liebe Leserin, lieber Leser,
möchten Sie / möchtest du mit Gewalt gezwungen werden, zum
Islam überzutreten? Natürlich nicht. Niemand will das. Und doch war das in
früheren Jahrhunderten der Fall. Erst haben Christen-Heere sogenannte
„Heidenvölker” mit Feuer und Schwert „getauft”. Dann haben wiederum Muslime in
den von ihnen eroberten Gebieten Christen gezwungen, Jünger des Propheten
Mohammed zu werden. Auf beiden Seiten wurde rohe Gewalt eingesetzt, wenn es
darum ging, ganzen Völkerscharen die eigene Religion aufzuzwingen. Und dabei
meinte man, im Sinne des jeweiligen Gottes zu handeln und ein gutes Werk zu
tun. Dass es den Eroberern nicht unbedingt immer um den Glauben ging, sondern
um Macht, Land, Sklaven und Bodenschätze ist noch einmal ein Kapitel für sich.
Die heutigen Bibelworte könnten fast so etwas wie eine
Rechtfertigung für erzwungene Bekehrungen zum Christentum sein. Aber nur fast.
Auf Jesus kann sich dabei aber niemand berufen. Sein Programm heißt: »Selig
sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen« und »Selig sind
die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Er hat nicht Böses
mit Bösem vergolten. Er ist nicht in letzter Sekunde vom Kreuz gestiegen und
hat mit einer Legion Engel alle seine Feinde vernichtet. Vielmehr hat er
ausgehalten bis zuletzt, damit die Liebe siegt und nicht der Hass. Und darum
ist er nicht nur für seine Freunde gestorben, sondern auch für seine Feinde.
Auch sie hat Gott ihm übergeben, doch nicht, um sie hinzurichten, sondern zu
versöhnen. Darum heißt es in der Bibel: »Gott war in Christus und versöhnte
die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu.« (2.
Kor. 5, 18) Seitdem gilt für Christen der Grundsatz: „sine vi sed verbo“ – Man
darf einen anderen nur mit dem Wort zum Glauben einladen, aber nie mit Gewalt
dazu zwingen.
Gebet: Herr Jesus
Christus, ich schäme mich für meine Glaubensgeschwister, die anderen mit Gewalt
unseren Glauben aufgenötigt haben. Sie haben damit gegen deinen heiligen Geist
gesündigt, den Geist des Friedens und der Versöhnung. Nicht mir hast du Macht
über andere gegeben, damit ich sie zu Jüngern mache. Sondern dir sind sie
übergeben. Mein Auftrag ist es, sie zum Glauben einzuladen nicht zuletzt durch
mein Verhalten. Hilf mir, ein solcher Christ zu sein. Steh zugleich den vielen
Christen heute bei, die ihres Glaubens wegen verfolgt werden. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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