Losung: Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode
des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich
bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? Hesekiel 18,23
Lehrtext: Der
Vater sprach: Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war
verloren und ist gefunden worden. Lukas
15,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Übersetzung von Martin Luther ist die heutige
Losung so schwer zu verstehen, dass man am liebsten gleich weiterklicken würde.
In der 'Guten Nachricht für dich' wird Gottes Frage an uns klarer: "Meint
ihr, ich hätte Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben
muss? Nein, ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben
bleibt!" (Altes Testament, Buch des Propheten Hesekiel, Kapitel 18, Vers
23)
Es geht im weiteren Zusammenhang dieser Bibelstelle
wieder einmal um die Frage der Lebensführung: Wirken sich 'Altlasten' an Schuld
auf mein weiteres Leben aus? Habe ich so etwas wie ein 'Konto guter Werke', auf
das ich ein paar Jahre kräftig einzahle, damit ich es danach mit einem guten
Gewissen 'krachen lassen kann'?
Gottes Antwort ist ganz einfach: "Das Jetzt
zählt." Was ich heute will, was ich heute tue, das ist maßgeblich. Das
Vergangene wird mir, wenn ich bereue, vergeben. Aber 'auf Vorrat gut sein' kann
ich nicht. Jetzt entscheidet sich, ob Gott mir etwas bedeutet. Diese Frage auf
den 'Sankt-Nimmerleinstag' zu verschieben, könnte sich fatal auswirken.
Dabei sollten wir die Vergebungsbereitschaft unseres
himmlischen Vaters nicht unterschätzen - das zeigt das berühmte Gleichnis vom
barmherzigen Vater (oder, von der anderen Seite aus betrachtet, vom verlorenen
Sohn) Da sagt der Vater, der ja im Bild für Gott steht: "Dieser mein Sohn
war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden
worden." (Neues Testament, Evangelium des Lukas, Kapitel 15, Vers 24)
Selbst dann, wenn wir alles 'verspielen', was Gott uns in der Vergangenheit
schon geschenkt hat, dürfen wir zu Gott als unserem Vater wieder heimkommen -
wir müssen es nur wollen. Seine Arme sind offen.
Gebet: "Vater, du bist so voller Liebe und
Vergebungsbereitschaft, dass wir uns das gar nicht wirklich vorstellen können.
Bewahre uns davor, dass wir uns daran gewöhnen. Beschütze uns davor, dass wir
gleichgültig dir gegenüber werden. Wir sollen und wir wollen heute mit dir
leben - geh du mit uns durch diesen Tag. Danke, Vater. Amen.
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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