Losung: Gott ist mit dir in allem, was du tust. 1.Mose
21,22
Lehrtext: Die
Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! 1.Thessalonicher 5,28
Liebe Leserin, lieber Leser,
die heutige Tageslosung kommt eigentlich ganz harmlos daher
und scheint uns im Glauben zu bestätigen. Aber wenn man den Zusammenhang liest,
in dem sie steht, taucht plötzlich ein völlig anderes Thema auf, nämlich: Wie
hältst du's mit den Asylanten? Den Satz aus dem ersten Buch Mose sagt nämlich
Abimelech, der König der Philister zu Abraham, der während einer Hungersnot als
Wirtschaftsflüchtling in sein Land gekommen war. Nun, Wirtschaftsflüchtlinge
bekommen bei uns in Deutschland sowieso kein Asyl. Da mögen in ihrer Heimat
noch so viele sterben, für unsere Regierungen in Bund und Ländern ist das kein
Grund, sie als asylberechtigt anzuerkennen. Der Hintergrund ist die Angst der
Politiker vor der eigenen Bevölkerung, dass sie nicht mehr gewählt werden, wenn
sie gegenüber Asylanten zu großzügig sind. Denn noch immer beherrscht das
Vorurteil die Köpfe vieler Deutscher, als würden Asylsuchende ihnen Arbeit
wegnehmen und als hätte Deutschland durch sie einen Nachteil. Dass das
Gegenteil der Fall ist, dass wir aufgrund der Bevölkerungsituation bei uns
wesentlich mehr Menschen aus fremden Ländern aufnehmen müssen, wenn wir auch in
Zukunft Renten bezahlen, Pflegekräfte haben und auf dem Weltmarkt
konkurrenzfähig bleiben wollen – das geht in viele Köpfe nicht hinein, um vom
Mitleid mit den Flüchtlingen gar nicht erst zu reden.
Abimelech ist klüger. Er beobachtet Abraham genau und merkt,
dass das ein geschickter und begabter Mann ist, mehr noch, dass er
offensichtlich Gottes Gnade hat selbst als Wirtschaftsflüchtling. Dem König
macht das etwas Sorge, weil er nicht weiß, ob Abraham, dem offenbar alles
gelingt, in seinem Land mit der Zeit nicht doch recht mächtig werden wird. Aber
statt dass er ihn wieder hinausschmeißt, geht er einen Vertrag mit ihm ein. Er sagt
zu Abraham: »Schwöre mir jetzt bei Gott, dass du an mir und meinem Sohn und
allen meinen Nachkommen nicht treulos handeln wirst. Ich habe dir nur Gutes
erwiesen; handle du nun ebenso an mir und an dem Land, in dem du als Fremder
lebst!«
Ich meine, was Abimelech uns da vorgemacht hat, ist die
beste Grundlage dafür, dass Einheimische und Zuwanderer auf Dauer in Frieden und
zu gegenseitigem Nutzen zusammen leben können. Vielleicht sollten die Politiker
in Bayern und Berlin doch öfter mal in die Bibel schauen und mehr auf Gottes
Wort hören als auf das Stammtischgerede, bevor sie so widersinnige Gesetze
verabschieden wie das, dass Asylsuchende in Deutschland nicht arbeiten dürfen.
Dann wäre die Gnade unseres Herrn Jesus Christus mit allen, - die Gnade dessen,.der
einst als Asylant in Ägypten war, wo er so lange Zuflucht bekam, bis sein
Verfolger, König Herodes, gestorben war. Darauf sind die Kopten, die Christen
Ägyptens, noch heute stolz.
Gebet: Gott und Vater aller Menschen, immer
wieder sagst Du uns durch Dein Wort in der Bibel: »Fürchtet Euch nicht!« Und
doch haben wir immer wieder Angst vor dem, was uns fremd ist, gerade auch vor
Menschen aus fremden Ländern, die bei uns Zuflucht suchen. Lass uns erkennen,
dass wir vor ihnen keine Angst haben müssen, sondern dass sie ein Geschenk für
uns sind – Dein Geschenk. Amen
Einen gesegneten Tag!
Hans Löhr
PS: Dieselbe Losung war auch schon am 29.9.2010 dran. Hier die damalige Auslegung: In allem, was du tust
PS: Dieselbe Losung war auch schon am 29.9.2010 dran. Hier die damalige Auslegung: In allem, was du tust
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