Samstag, 5. Januar 2013

Wie man die Bibel lesen soll hl

Losung: Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR. Sprüche 20,12

Lehrtext: Jesus öffnete den Jüngern das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden. Lukas 24,45

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass man die Bibel lesen soll, ist unter Christen unstrittig. Aber wie soll man sie lesen? Darüber gehen die Meinungen auseinander seitdem es die Bibel gibt. Ich versuche, nicht etwas in sie hinein zu lesen, was nicht da steht, obwohl kaum jemand dieser Gefahr entgeht. Stattdessen möchte ich aus der Bibel Gottes Zuspruch und Anspruch für mein Leben heute herauslesen.
An der Universität habe ich gelernt, die Bibel nach allen Regeln der wissenschaftlichen Kunst zu untersuchen. Das war teilweise recht spannend. Aber für meinen Glauben und für die Verkündigung des Wortes Gottes brauche ich ein anderes Verständnis:
Ich meine, was vor 2000 und mehr Jahren geschah, ist nur dann wichtig, wenn es für mich heute eine Bedeutung hat. Sonst sind das nur schöne Geschichten und Worte aus einem alten Buch, die aber jetzt nichts mehr bewegen. Ich glaube aber, dass Gott auch heute noch derselbe ist, der er damals war. Und was er damals für die Menschen der Bibel getan hat, für Abraham, Josef, David, Zachäus und Bartimäus, für Hannah, Maria Magdalena und die Frau aus Syrophönizien usw., das kann er auch heute für mich und für Dich tun, die wir an ihn glauben. Und darum ist das, was er ihnen gesagt hat, auch uns gesagt.
In diesem Glauben höre ich die Worte der Bibel anders, als ohne ihn. In diesem Glauben schaue ich auf die Geschichten der Bibel anders, als ohne ihn (Losung). In diesem Glauben verstehe ich die Heilige Schrift (Bibel) anders als ohne ihn. So bleibe ich in einer lebendigen Beziehung zu Gott, meinem Schöpfer und Vater im Himmel und zu seinem Sohn Jesus Christus.
Nicht die Wissenschaft, sondern der Glaube macht Gottes Wort lebendig, macht uns für ihn auf eine besondere Weise sehend, hörend und verständig, auch die, die nicht Theologie studiert haben.

Gebet aus der Reformationszeit:
Mein Füßen ist dein heiligs Wort
ein Leuchte nah und ferne,
ein Licht, das mir den Weg weist fort.
So dieser Morgensterne
in uns aufgeht, so bald versteht
der Mensch die hohen Gaben,
die Gottes Geist denen verheißt,
die Hoffnung darauf haben.
(Evang. Gesangbuch, bayer. Regionalteil
Nr. 620 Vers 4)

Herzliche Grüße und viel Freude bei spannenden Entdeckungen in der Bibel!

Hans Löhr 

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