Losung: Die Furcht des HERRN ist der Anfang der
Erkenntnis. Sprüche 1,7
Lehrtext: Petrus
sprach: Gott sieht die Person nicht an; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet
und recht tut, der ist ihm angenehm. Apostelgeschichte
10,34.35
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Chorleiter bittet um Ruhe und singt den einzelnen
Stimmen seines Chores den Anfangston vor. Wer Sopran, Alt oder Bass singt,
nimmt diesen Ton in sich auf. Dann kommt der Einsatz des Chorleiters, und alle
beginnen das Lied mit dem richtigen Ton für jede Stimme. Bei einem Chor ist der
Dirigent tonangebend und alle richten sich nach ihm. Wer gibt Ihnen / Dir den
Ton an? Wer sagt Dir, wie Du denken, wie Du leben sollst? Nach wem richtest Du
Dich?
Nein, die Antwort nehme ich Dir nicht ab, wenn Du jetzt
sagst: „Ich richte mich nach niemandem. ” Wir alle richten uns nach anderen, schon
unser Leben lang. Anfangs waren es die Eltern, später kamen die Lehrer hinzu. Und tonangebend waren und sind für uns immer auch die Menschen, die etwas
gelten in der Klasse, am Arbeitsplatz, im Hörsaal, in der Gesellschaft und wo auch immer.
Losung und Lehrtext sprechen heute von der „Furcht des Herrn
”. Auch diese beiden Bibelworte stellen damit die Frage: Wer ist für Dich
tonangebend? Von wem lässt Du Dir den
Ton für die Melodie Deines Lebens vorgeben? Manche handeln nach dem Motto:
»Wess‘ Brot ich es, dess‘ Lied ich sing.« Die reden ihren Arbeitgebern und Vorgesetzten
in Kirche, Wirtschaft und Staat nach dem Mund, meistens mehr als nötig wäre. Dafür
werden sie von ihren Chefs in Ruhe gelassen, aber auch insgeheim verachtet.
Die Bibel sagt: „Habe vor Gott Respekt und richte Dich in
erster Linie nach ihm, nach seinem Willen, nach seinen Geboten. Dann weißt Du (Erkenntnis),
was Dir und anderen gut tut und was richtig ist.” Anders gesagt, wer mit Gott
vertraut ist, lebt anders, trifft andere Entscheidungen, macht andere
Erfahrungen als derjenige, der das nicht ist. Martin Luther hat es auf seine
ihm eigene Weise drastisch zum Ausdruck gebracht als er sagte: „Der Mensch ist
ein Reittier. Entweder reitet ihn Gott oder der Teufel.” Ich weiß, das ist
nicht differenziert, sondern schroff. Deshalb klingt die Frage weiter oben in
unseren Ohren angenehmer, wo ich schreibe: »Von wem lässt Du Dir den Ton für
die Melodie Deines Lebens vorgeben?« Aber letzten Endes läuft es auf dasselbe
hinaus.
Und, weißt Du nun eine Antwort auf die Frage, wer alles in
Deinem Leben tonangebend ist?
Gebet: Mein Schöpfer und Herr, gib mir Ohren, Deinen
Ton aus den vielen Tönen dieser Welt herauszuhören, damit ich nach ihm mein
Lebenslied singen kann. Amen
Herzliche Grüße und einen guten Start in den Alltag des
neuen Jahres!
Hans Löhr
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