Losung: Mach dich auf und handle! Und der HERR möge mit dir sein! 1.Chronik 22,16
Lehrtext: Es erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und
sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach
Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage. Matthäus
2,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
‚nur wer nichts macht, kann nichts falsch machen‘ -
heißt ein Sprichwort. Aber nur dasitzen und Däumchen drehen, ist keine
Lösung. Wir müssen und wir sollen handeln auch auf die Gefahr hin, etwas falsch
zu machen. Einen Unternehmer zeichnet aus, dass er etwas riskiert. Er kann Geld
verlieren, er kann pleite gehen. Er kann aber auch erfolgreich sein. Vorher
weiß man das nie. Man muss es probieren.
Wie ist das bei Ihnen / bei dir? Bist du risikobewusst und
risikobereit? Bist du bereit, gegebenenfalls auch neue Wege zu gehen? Oder
wartest du lieber ab, richtest dich danach, was andere tun und gehst in
ausgetretenen Pfaden? Das ist sicher auch eine Typfrage. Wer nun mal keine
unternehmerische Ader hat, den kann und sollte man auch nicht dazu zwingen,
etwas zu wagen. Aber der sollte auch nicht die anderen ausbremsen oder von
denen schlecht reden, die etwas riskieren. Denn dass die Menschheit in ihrer
Entwicklung so weit gekommen ist, wie sie ist, hat sie nicht den Zauderern und
Übervorsichtigen zu verdanken, sondern denen, die sich aufgemacht und gehandelt
haben, die Neues riskiert, fremde Erdteile erkundet oder das Evangelium in
fremde Länder zu fremden Völkern getragen haben.
Ja, ja, natürlich hat das, wie letztlich alles, auch seine Kehrseite. Wer Angst vor neuen Wegen hat, soll sich mit Blaise Pascal trösten: »Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.« Mich tröstet das nicht.
Ja, ja, natürlich hat das, wie letztlich alles, auch seine Kehrseite. Wer Angst vor neuen Wegen hat, soll sich mit Blaise Pascal trösten: »Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.« Mich tröstet das nicht.
Nach meinem Geschmack haben wir in unserer
evangelisch-lutherischen Kirche viel zu viele Stubenhocker, Zauderer und
Traditionalisten in verantwortungsvollen Positionen. Da wird Langeweile zum
Programm. Weiß der Himmel, warum! Entsprechend sieht es auch hinter den mit
viel Kirchensteuer-Geld getünchten Fassaden unserer Kirche aus. So besteht
beispielsweise bei den Kindergottesdiensten oder der theologischen Ausbildung
in unserer Landeskirche dringender Handlungsbedarf. Eigentlich muss das
Sprichwort heißen: ‚Wer nichts tut, macht erst recht alles falsch!‘
Nur gut, dass Josef kein „Stallhocker“ war, sondern dem Wort
des Engels gefolgt ist. Er hätte bestimmt viele Gründe dagegen vorbringen
können, mit dem neugeborenen Jesuskind zu flüchten und als Asylbewerber im
fremden Ägypten um Aufnahme zu bitten. Wer flieht schon freiwillig?! Aber Josef
hat sich auf den Weg gemacht und dabei erfahren, was schon viele andere
Wagemutige erfahren haben: Nicht nur das Glück, auch Gott ist mit den
Tüchtigen, mit denen, die handeln – nicht immer, aber ziemlich oft.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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