Losung: Es sollen viele Völker sich zum HERRN wenden und sollen mein Volk
sein. Sacharja 2,15
Lehrtext: Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle,
die ihn anrufen. Römer 10,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute geht es um den Kern des Glaubens, um das
Gottesverständnis. Je mehr man Gott versteht, desto mehr wächst der Glaube.
Doch was wir von ihm wissen, erfahren wir nicht irgendwo, sondern aus der
Bibel. Alles, was man von Gott sagt, muss mit ihren Kernaussagen
übereinstimmen. Deshalb gelten Gruppen, die behaupten „neue“ Offenbarungen von
Gott bekommen zu haben, wie zum Beispiel die Mormonen, als Sekten. Deshalb ist
für mich auch der Islam bei aller Wertschätzung eine Verdunklung des biblischen
Gottesbildes. Manche meinen, diese Auffassung sei intolerant. Ich sage, sie ist
konsequent. Als Christen sind wir mit unserem Glauben unverwechselbar. Nur so
werden wir von den Religionen ernst genommen.
Der Glaube ist keine Religion
Aus Losung und Lehrtext heute erfahre ich, dass da nur ein Gott ist über allen Völkern und
Menschen unabhängig davon, ob und wie man ihn erkennt. Warum er sich aber nicht
allen in gleicher Weise bekannt gemacht hat, warum es verschiedene Religionen
gibt, das bleibt sein Geheimnis.
Man kann die Vielzahl der Religionen vielleicht
religionsgeschichtlich oder evolutionsgeschichtlich erklären, aber unseren christlichen
Glauben nicht. Für mich ist mein Glaube keine Religion, kein Fürwahrhalten
dogmatischer Sätze und Gebote, kein Abfeiern von Ritualen, kein religiöses
Zusatzangebot. Für mich ist mein Glaube ein persönliches Vertrauensverhältnis
zu dem lebendigen und dreieinigen Gott, aber kein besonderer ‚spiritueller‘
bzw. geistlicher Bezirk in meinem Leben. Im Glauben erfahre ich nichts
Übernatürliches und Übersinnliches, sondern die Wirklichkeit schlechthin. Genauer,
im Glauben erlebe ich Gott als die „alles bestimmende Wirklichkeit“.
Gott ist das Ganze
Aus meiner Sicht gibt es keinen Bereich der Wirklichkeit,
der mit dem Glauben nichts zu tun hat. Und darum ist auch Gott nicht ein
Objekt, nicht ein 'Etwas' neben anderen, sondern „alles in allem“ (1. Korinther 15,28; Kolosser 17) Er ist nicht
nur „das Gute, sondern das Ganze“ (Thomas Mann),
der „Ich-bin-da“. Er „umgibt mich von allen Seiten“ (Psalm 139), und nicht nur mich, sondern auch dich und alles
andere, was er geschaffen hat. In ihm „lebe, webe und bin ich“ (Apg.
17,28), und nicht nur ich, sondern auch du und alles andere was er
geschaffen hat.
Alle Dinge sind in Gott
Wo also sollte ein Ort sein, der nicht in Gott ist? Wo also
könnte ich sein, wo er nicht ist? Anders gesagt: Gott ist nicht im Wald,
sondern der Wald ist in Gott. Er ist nicht in allen Dingen, sondern alle Dinge
sind in ihm mit einer Ausnahme: Ich bin in ihm und er ist in mir – und natürlich in dir, in deiner Seele, in
deinem Herzen durch die Liebe, die in Jesus Christus ist (1. Joh. 4,15+16).
Der Lehrtext sagt: »Er ist über alle derselbe Herr«, über alle,
ohne Ausnahme (!). Und den Reichtum seiner Liebe und Gnade, seiner
Barmherzigkeit und Güte, seine Herrlichkeit und Kraft erkennen die, die ihn im
Namen Jesu anrufen.
Gebet: Herr, du umgibst mich wie das Wasser den
Fisch. Du bist lebenswichtig für mich wie die Luft, die ich atme. Doch du bist
mehr: Du bist um mich, und für mich und in mir. Alles, was ich bin und habe - es
kommt von dir. Alles, was ich erfahre, erlebe und erkenne, geschieht vor dir.
So lebe ich in dir und du in mir, für immer verbunden durch die Liebe deines Sohnes
und meines Herrn Jesus Christus. Danke für diesen Glauben. Danke für alles.
Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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Danke für diese klaren, deutlichen und so gut vetstaendlichen Worte! Das ist das Evangelium, die gute Nachricht von unserem guten Gott und liebenden himmlischen Vater!
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