Donnerstag, 24. September 2015

Der eine Gott für alle hl

Losung: HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist? 2.Mose 15,11

Lehrtext: Es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 1.Korinther 12,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Herr Pfarrer, wir haben doch alle denselben Gott.“ – so sagten hin und wieder Katholiken zu mir, wenn wir bei Taufen, Trauungen oder Beerdigungen miteinander zu tun hatten. Und vermutlich geht es dem katholischen Kollegen umgekehrt genauso. Ist ja auch schön, wenn die Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt gerückt werden und nicht die Gegensätze. Aber stimmt das denn?
   Ich meine, wir ‚haben‘ Gott nicht. Eher ist es umgekehrt: Gott hat uns. Weder verfügen wir über ihn noch können wir ihn in die Tasche unserer Vorstellungskraft stecken. Vielmehr verfügt er über uns und steckt uns wohin er will. Ansonsten ist es schon so, dass Katholiken und Protestanten ein- und denselben Gott glauben insofern er der Gott der Bibel ist, genauer, der Schöpfer von Himmel und Erde und der Vater Jesu Christi.
   Irgendwelche Schöpfungsgötter haben andere Religionen auch. Aber an Gott, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat, glauben nur Christen. Darum haben Juden wie Muslime ein grundsätzlich anderes Gottesbild als wir. Aber auch viele getaufte Christen tun sich schwer mit dem Bekenntnis, dass Jesus Christus der Sohn des allmächtigen Gottes ist. Vor allem Männer haben da so ihre Probleme. Es scheint ihnen nicht recht vernünftig zu sein. Aber Vorsicht, sagt die Vernunft nicht auch, dass sie sich selbst über Gott stellt, wenn sie nichts gelten lassen kann, was sie nicht versteht, was nicht in den kleinen Menschen-Kopf passt? »Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.« (1. Joh. 4,16) Wie willst du die Liebe mit deiner Vernunft verstehen?
   Und weil es in unserem Glauben zentral um die Liebe geht, ist das persönliche Verhältnis zu Gott so wichtig. Er ist mehr als eine Idee, unpersönliche Energie oder ein unfassbarer Geist. Seine Liebe hat Hand und Fuß, Leib und Seele, Herz und Verstand. Sie ist Mensch geworden in seinem Sohn Jesus. Sie liegt in der Krippe und hängt am Kreuz. Sie war und ist stärker als der Tod. So ist er, der eine Gott. So ist er für Katholiken und Protestanten, Juden und Muslime, Buddhisten und Atheisten. So ist er für dich. Er passt nicht in deinen Verstand, aber er passt in dein Herz. Lass ihn ein!

Gebet: Herr, du bist der Gott der Liebe für alle Menschen, auch für die, die dich nicht kennen. Du segnest und behütest sie, wie auch mich. Ich danke dir, dass du dich mir in Jesus zeigst und ich dir vertrauen kann in meinen schweren und in meinen frohen Stunden. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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