Losung: HERR, führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein
Wort. Psalm 119,154
Lehrtext: Paulus schreibt: Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte,
die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. 2.Timotheus
1,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
wofür Gott in der Bibel nicht alles in Anspruch genommen wird! Im heutigen Losungswort soll er der Rechtsanwalt für einen Menschen sein, der unschuldig angeklagt ist: »In meinem Rechtsstreit vertrete du mich als mein Anwalt, und sorge für meinen Freispruch! Rette mich, wie du es mir versprochen hast!« (Psalm 119,154) Ist eine solche Bitte nicht wirklichkeitsfremd?
wofür Gott in der Bibel nicht alles in Anspruch genommen wird! Im heutigen Losungswort soll er der Rechtsanwalt für einen Menschen sein, der unschuldig angeklagt ist: »In meinem Rechtsstreit vertrete du mich als mein Anwalt, und sorge für meinen Freispruch! Rette mich, wie du es mir versprochen hast!« (Psalm 119,154) Ist eine solche Bitte nicht wirklichkeitsfremd?
Mein väterlicher Freund und Lehrer, Pfarrer Karl Steinbauer,
stand wegen einer Weihnachtspredigt im Jahr 1945 vor dem Kriegsgericht der
nationalsozialistischen Justiz. Sinngemäß hatte er gepredigt: „Dass Jesus für
mich in der Krippe liegt und am Kreuz hängt, ist mir mehr wert als alle Orden
und Ehrenzeichen der Wehrmacht.“ In der Verhandlung hat er sich so gut es
irgend ging selbst verteidigt. „Ich habe dem Richter und dem Staatsanwalt“, so sagte
er später, „die Weihnachtspredigt einfach noch mal gehalten.“ Zu seiner eigenen
Verblüffung und der aller Prozessbeobachter wurde er vom Vorwurf der
Wehrkraftzersetzung freigesprochen. Er hätte auch zum Tod verurteilt werden
können. Nach dem Prozess kamen Leute auf ihn zu und sagten: „Herr Pfarrer, Sie
müssen ja ausgezeichnete Berater gehabt haben, dass Sie da so gut durchgekommen
sind.“ Da verwies Karl Steinbauer auf eben den Psalm 119, aus dem unser
heutiges Losungswort ist, allerdings auf Vers 24, wo es heißt: »Ich habe Freude
an deinen Mahnungen; sie sind meine Ratgeber.« „Das“, so sagte er viel später
zu mir, „haben die damals nicht verstanden. Aber es war wirklich so. Ich habe
mich in der Zelle mit meiner Bibel auf den Prozess vorbereitet. Und dann bin
ich gefasst und zuversichtlich in den Gerichtssaal gegangen.“
Letztlich hatte er nichts anderes getan, als was auch der
heutige Lehrtext sagt, den ich hier in einer neuen Übersetzung wiedergebe: »Halte dich genau an die Worte, wie du sie von mir gehört
hast. Halte dich an den Glauben und die Liebe, die wir in Jesus Christus haben.«
Manchmal, liebe Leserin, lieber Leser, sind diese Worte das Einzige, was noch
Halt gibt. Manchmal? Oder vielleicht immer? Probieren wir es aus!
Gebet (Evangelisches Gesangbuch Nummer 473 Verse 2
+3, Text: Johannes Eccard, 1598):
Dein Lieb und Treu vor allem geht,
kein Ding auf Erd so fest besteht;
solchs muss man frei bekennen.
Drum soll nicht Tod,
nicht Angst, nicht Not
von Deiner Lieb mich trennen.
|
Dein Wort ist wahr und trüget nicht
und hält gewiss, was es verspricht,
im Tod und auch im Leben.
Du bist nun mein
und ich bin Dein,
Dir hab ich mich ergeben. Amen
|
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
p.s.: Siehe zu Karl Steinbauer auch die Losungsauslegung vom 17. Mai 2014.
p.s.: Bitte bewerten Sie weiter unten mit einem Klick, ob die jeweilige Losungsauslegung für Sie glaubensstärkend, lesenswert oder nichtssagend ist. Danke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen