Losung: Verwirf mich
nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Psalm 51,13
Lehrtext: Gott hat
uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern
Herrn Jesus Christus. 1.Thessalonicher 5,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich hätte König David mit dem Tod bestraft werden müssen. Zumindest nach damaligem Rechtsempfinden. Denn er hatte einem Untergebenen die Frau weggenommen und ihn töten lassen. Ehebruch und Mord – eine so schwere Sünde kann Gott doch nicht vergeben. Aber David bittet trotzdem im Psalm 51 um Vergebung und darum, ein anderer Mensch werden zu können: »Gott, schaffe mich neu: Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört, und einen Geist, der beständig zu dir hält. Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe, entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist (Neue Übersetzung: GNB). Er tut, was ich an seiner Stelle auch getan hätte: David zeigt Reue. Er hat verständlicherweise Angst, dass Gott sich von ihm abwenden könnte.
Das war zur Zeit des Alten Testaments. Seit Jesus ist etwas
grundlegend anders geworden. Jetzt wendet sich Gott von den Sünden nicht mehr
ab, sondern wendet sich ihnen zu. Das bringt auch der heutige Lehrtext zum
Ausdruck.
Nach menschlichem Empfinden ist das nicht in Ordnung. Wer
eine schwere Schuld auf sich geladen hat, muss bestraft werden, damit das
Zusammenleben funktioniert und die öffentliche Ordnung aufrechterhalten werden
kann. Dazu haben wir unsere Gesetze und die Gerichte. Aber Gott richtet sich
nicht nach unserem Empfinden und nach unserem Strafgesetzbuch. Er lässt Gnade
vor Recht ergehen. Ihm geht es nicht um Strafe, sondern um Barmherzigkeit. Ihm
geht es darum, dass, wer versagt hat, eine neue Chance bekommt und gerettet
wird.
Wenn ich mich Menschen gegenüber falsch verhalten habe, muss
ich mit Sanktionen rechnen. Bei Gott nicht. Da muss ich nicht zweifeln, ob er
sich mir weiterhin zuwendet. Er weiß, dass ich ihn gerade jetzt umso mehr
brauche. Das hat er in Jesus gezeigt.
Gebet: Danke, Herr, dass ich vor dir keine Angst
haben muss, auch dann nicht, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Du willst mir
helfen und mich nicht bestrafen. Du willst mich retten und nicht vernichten. So
will auch ich barmherziger sein und bereit, denen zu vergeben, die an mir
schuldig geworden sind. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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