Montag, 1. Februar 2016

Es kommt auf ihn an und nicht auf mich hl

Losung: HERR, verdirb dein Volk und dein Erbe nicht, das du durch deine große Kraft erlöst hast! 5.Mose 9,26

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

»ICH glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen…« So beginnt unser Glaubensbekenntnis. Aber stimmt das auch? Was heißt eigentlich: ICH glaube? Ist das mein Werk, meine Leistung, meine Disziplin? Einerseits ja. Was den Glauben betrifft, bin ich gefragt, meine Entscheidung, meine Zustimmung. Ich kann ja sagen oder nein. Oder ich kann der Frage nach dem Glauben ausweichen und mich drücken. Mein Glaube ist nun mal die Grundvoraussetzung, um Gott recht zu sein (gerechtfertigt zu sein). Und außer meinem Glauben ist dazu nichts nötig. Diese Erkenntnis macht mich zu einem evangelischen Christen.
Nun aber ist die Bibel voll von Geschichten, in denen die Israeliten, das Volk Gottes, immer wieder vom Glauben abgefallen sind, obwohl sie Gottes Wunder erlebt haben wie damals mit Mose am Roten Meer, als Gott ihnen einen Weg durchs Wasser gemacht und sie so vor ihren Feinden gerettet hat. Und fast ebenso oft ist im Alten Testament davon die Rede, dass Gott große Lust gehabt hätte, sein untreues Volk für immer zu verstoßen (Losung). Aber dann hat er sich in Jesus selbst überwunden und hat uns Menschen am eigenen Beispiel gezeigt, was es heißt, treu zu sein bis in den Tod. Seitdem steht nicht mehr seine Treue infrage, sondern meine.
Aber was ist, wenn ich, aus welchem Grund auch immer, ihm nicht treu bleiben kann? Sind dann die verschiedenen Gründe, die mich möglicherweise von Gott abspenstig machen, ist dann die Sünde stärker als Jesus Christus, der mich doch durch seinen Tod am Kreuz ein für alle Mal erlöst hat? Muss ich doch fürchten, im Falle meiner Untreue von Gott verlassen zu werden?
Der Lehrtext deutet die Antwort zumindest an: Selbst was den Glauben betrifft, liegt es letzten Endes nicht an mir, nicht an meiner Glaubensfähigkeit, nicht an meiner Glaubensleistung, sondern an Gott. Er hat mit meinem Leben angefangen und wird, was ich nicht zustande bringe, mein Leben vollenden. Er hat mit meinem Glauben angefangen und wird, was ich nicht zustande bringe, meinen Glauben vollenden.
Und was ist mit denen, die noch nie an Jesus Christus geglaubt haben, weil sie ihn nicht kennengelernt haben oder nicht kennen lernen durften oder aus welchen Gründen auch immer? Das ist nicht mein Problem. Diese Frage muss nicht ich beantworten. Die beantwortet Gott, der Vater der Barmherzigkeit.

Gebet: Herr, wenn ich vom Glauben abfallen sollte, so bestrafe ich mich selbst, weil ich dann meiner Einbildung zufolge ohne dich leben muss. Aber du bestraft mich nicht. Du bist mir auch dann noch treu, wenn ich es nicht bin. Du wirst mich und meinen Glauben auch dann noch vollenden, wenn ich selbst nicht mehr daran glaube. Und das wünsche ich mir auch für alle meine Angehörigen und Freunde, denen der Glaube nichts bedeutet. Denn letzten Endes kommt alles, wirklich alles auf dich an und nicht auf mich. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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