Losung: Gott hat
mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends. 1.Mose
41,52
Lehrtext: Jesus sprach
zu den Jüngern: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und
wachet! Markus 14,34
Liebe Leserin, lieber Leser,
Rückblick und Vorschau, darum geht es heute in der Losung
und im Lehrtext. Im ersten Bibelwort blickt Josef, der Sohn Jakobs, zurück auf
die über 10 Jahre im ägyptischen Gefängnis, die hinter ihm liegen. Ja, zunächst
war Ägypten für ihn das »Land seines Elends«. Aber nachdem er dem Pharao die
Träume gedeutet hatte, stieg er auf, wuchs er heran zum zweitmächtigsten Mann
nach ihm. Doch er klopfte sich nicht auf die Schulter. Prahlte nicht damit, was
er geschafft hatte. Er gab Gott die Ehre, weil er wusste, wem er seinen
Aufstieg, sein ‚Wachstum‘ zu verdanken hatte. Wenn das nur viele Erfolgreiche
unserer Zeit auch wüssten! Es würde manchen vor dem großen Fall bewahren, der
nach dem Hochmut kommt.
Im zweiten Bibelwort schaut Jesus auf sein Ende voraus.
Heute, am Gründonnerstag, erinnern wir uns an seine Todesangst und daran, dass
seine Freunde dabei geschlafen haben. Es hätte ihm gut getan, so wie es jedem
Menschen in Not gut tut, wenn sie ihm beigestanden und mit ihm gewacht hätten.
Aber so blieb er mit seiner Angst allein bis er sich schließlich zu dem Satz
durchgerungen hatte, der aus der Tiefe seines Gottvertrauens in ihm
aufgestiegen war: »Nicht wie ich will, Vater, sondern wie du willst«.
Einmal wird es auch bei uns ans Sterben gehen.
Wahrscheinlich würden dann auch wir gerne noch weiterleben. Aber einmal ist es
soweit. Ob ich dann auch so wie Jesus sagen kann: »Nicht wie ich will, Vater,
sondern wie du willst«? Ich kann es nicht wissen. Aber das glaube ich zu
wissen: Könnte ich dann diesen Satz sagen, würde Gott auch mir einen Engel vom
Himmel senden, der mich stärkt.
Gebet: Herr, bewahre mich davor, hochmütig zu
werden. Weiß ich doch, wie zerbrechlich und vergänglich mein Leben ist und
alles, was es ausmacht. Es ist nicht mein Verdienst, sondern du hast es mir
geschenkt. Stärke auch meinen Glauben, wenn ich den bitteren Kelch des Leids
trinken muss, gefüllt bis an den höchsten Rand. Auch er kommt ja aus deiner
Hand. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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