Montag, 7. März 2016

Gedanken zum 4. Gebot hl

Losung: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. 2.Mose 20,12

Lehrtext: Sich den Eltern dankbar zu erweisen, das ist wohlgefällig vor Gott. 1.Timotheus 5,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

du kannst noch so viele Blumen auf das Grab deiner Eltern stellen, sie ersetzen nicht die Freundlichkeit und Liebe, die du ihnen gegenüber versäumt hast, solange sie lebten. Natürlich ist die Beziehung zu den Eltern nicht immer ganz einfach, auch wenn man die Pubertät hinter sich hat und längst erwachsen geworden ist. Eltern haben manchmal die Neigung, einen auch dann noch als Kind, das man mal war, zu behandeln. Da kann es schon mal passieren, dass man darauf unangemessen reagiert.
Meine Mutter hatte zum Beispiel die Tendenz, mir bei einem Besuch immer wieder Essen auf den Teller zu laden, auch wenn ich schon dreimal gesagt hatte, dass ich satt bin und nichts mehr möchte. Ich fühlte mich dann entmündigt und habe beim vierten Mal unwirsch geantwortet. Danach habe ich mich geärgert, dass ich nicht erwachsener reagiert habe.
Auch sonst kann es in der Eltern-Kind-Beziehung manchen Konfliktstoff geben, der immer wieder zum Vorschein kommt und sich belastend auswirkt. Und trotzdem führt am 4. Gebot (Losung) kein Weg vorbei. Gott sei Dank wird es nach wie vor, allen Problemen zum Trotz, von vielen befolgt. Das tut beiden gut, Eltern wie Kindern.
Aber auch Eltern haben die Aufgabe, sich selbst und ihren Kindern gegenüber so zu verhalten, dass sie von ihnen geehrt werden können. Auch das 4. Gebot ist keine Einbahnstraße. Und so ist es in der Familie besonders wichtig, dass Kindern ihren Eltern, aber auch Eltern ihren Kindern vergeben können, dass die einen wie auch die anderen um Entschuldigung bitten können. Keinem Vater und keiner Mutter fällt ein Zacken aus der Krone, wenn sie im Bedarfsfall ihre Kinder um Verzeihung bitten.
Ich denke, dass das eine Voraussetzung ist, damit Kinder ihren Eltern dankbar sein können für all das Gute, dass sie von ihnen empfangen haben, nicht zuletzt für das Leben. Denn hinter allem steht Gott selbst, der dir und mir durch die Eltern das Leben gegeben hat.

Gebet: Herr, je älter ich werde, desto mehr erkenne ich, wie viel von meinen Eltern in mir lebt und was ich ihnen zu verdanken habe. Ich habe keinen Grund, mich von ihnen zu distanzieren, sondern bin dir dankbar, dass du mir mit ihnen und durch sie viel Gutes gegeben hast. Amen


Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen