Losung: Ich dachte,
ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz, wiewohl
mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist. Jesaja 49,4
Lehrtext: Jesus
sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land
wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst
- er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm,
danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Markus 4,26-28
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ich dachte, ich arbeitete vergeblich“, so ging es nicht nur
dem geheimnisvollen Mann aus der heutigen Losung, über den man wenig weiß und der
so etwas wie ein Vorläufer von Jesus war. „Ich dachte, ich arbeitete
vergeblich“, dieses Gefühl hat wohl jeder schon mal gehabt. Da mühst du dich ab
und hast keinen sichtbaren Erfolg. Da erziehst du dein Kind, und dann wird es
in der Pubertät immer schwieriger mit ihm. Da arbeitest du gewissenhaft in
deiner Firma, doch du bekommst keine positive Rückmeldung geschweige denn eine
Beförderung oder Gehaltserhöhung. Da predigst du als Pfarrer jahrelang den
Leuten, und dann geschehen Dinge, bei denen du denkst: Es war alles umsonst.
Aber du hast auch schon die andere Erfahrung gemacht, dass
sich deine Mühe wider Erwarten doch noch gelohnt hat. Sieh an, plötzlich kriegt
ein Kind die Kurve und schafft die Schule doch. Du bekommst einen anderen
Vorgesetzten, der deine Qualitäten erkennt und zu schätzen weiß. Oder jemand
sagt: Herr Pfarrer, Sie wissen gar nicht, wie sehr sie mir damals mit ihrer
Predigt geholfen haben.
Monatelang, jahrelang säst du auf Hoffnung. Aber es schaut
kein grüner Halm aus der Erde. Du bist drauf und dran aufzugeben. Doch dann
geht die Saat auf und wächst und bringt Frucht – und du weißt nicht wie
(Lehrtext). Die Erfahrung lehrt, dass es sich lohnt, geduldig und beharrlich zu
bleiben. Gerade in Glaubensdingen ist das so. Irgendwann fügt sich das, wofür
du gebetet hast auf eine Weise, die du annehmen kannst. Es geschieht zwar nicht
alles genau so wie und wann du es willst. Doch Gott sorgt dafür, dass der Same,
den du in bester Absicht und im Vertrauen auf ihn gesät hast, aufgeht.
Gebet: Herr, du weißt, wie schwer mir das Warten fällt.
Du weißt, dass es mit meiner Geduld nicht weit her ist. Aber ich habe
keine andere Wahl und will auch keine andere, als darauf zu vertrauen, dass du
mir zur rechten Zeit geben wirst, was gut für mich ist. Und so will ich bis
dahin weiter treu und beharrlich beten und auf dich vertrauen. Es liegt ja
sowieso alles in deiner Hand. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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