Samstag, 5. März 2016

Und der Same geht doch auf! hl

Losung: Ich dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz, wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist. Jesaja 49,4

Lehrtext: Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst - er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Markus 4,26-28

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ich dachte, ich arbeitete vergeblich“, so ging es nicht nur dem geheimnisvollen Mann aus der heutigen Losung, über den man wenig weiß und der so etwas wie ein Vorläufer von Jesus war. „Ich dachte, ich arbeitete vergeblich“, dieses Gefühl hat wohl jeder schon mal gehabt. Da mühst du dich ab und hast keinen sichtbaren Erfolg. Da erziehst du dein Kind, und dann wird es in der Pubertät immer schwieriger mit ihm. Da arbeitest du gewissenhaft in deiner Firma, doch du bekommst keine positive Rückmeldung geschweige denn eine Beförderung oder Gehaltserhöhung. Da predigst du als Pfarrer jahrelang den Leuten, und dann geschehen Dinge, bei denen du denkst: Es war alles umsonst.
Aber du hast auch schon die andere Erfahrung gemacht, dass sich deine Mühe wider Erwarten doch noch gelohnt hat. Sieh an, plötzlich kriegt ein Kind die Kurve und schafft die Schule doch. Du bekommst einen anderen Vorgesetzten, der deine Qualitäten erkennt und zu schätzen weiß. Oder jemand sagt: Herr Pfarrer, Sie wissen gar nicht, wie sehr sie mir damals mit ihrer Predigt geholfen haben.
Monatelang, jahrelang säst du auf Hoffnung. Aber es schaut kein grüner Halm aus der Erde. Du bist drauf und dran aufzugeben. Doch dann geht die Saat auf und wächst und bringt Frucht – und du weißt nicht wie (Lehrtext). Die Erfahrung lehrt, dass es sich lohnt, geduldig und beharrlich zu bleiben. Gerade in Glaubensdingen ist das so. Irgendwann fügt sich das, wofür du gebetet hast auf eine Weise, die du annehmen kannst. Es geschieht zwar nicht alles genau so wie und wann du es willst. Doch Gott sorgt dafür, dass der Same, den du in bester Absicht und im Vertrauen auf ihn gesät hast, aufgeht.

Gebet: Herr, du weißt, wie schwer mir das Warten fällt. Du weißt, dass es mit meiner Geduld nicht weit her ist. Aber ich habe keine andere Wahl und will auch keine andere, als darauf zu vertrauen, dass du mir zur rechten Zeit geben wirst, was gut für mich ist. Und so will ich bis dahin weiter treu und beharrlich beten und auf dich vertrauen. Es liegt ja sowieso alles in deiner Hand. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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