Sonntag, 20. März 2016

Das wahre Evangelium hl

Losung: Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre Sünden: abtrünnig sein und den HERRN verleugnen. Jesaja 59,12-13

Lehrtext: Als erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Titus 3,4-5


Liebe Leserin, lieber Leser,

»Die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes« – dieses Bibelwort ist für mich das wahre Evangelium, auf Deutsch: Die wahre gute Nachricht. Kaum ein anderer Satz in der Bibel sagt so genau, was es mit Gott auf sich hat. Meine Seele badet geradezu im Licht dieses Wortes. Ja, Gott ist freundlich zu mir und zu dir und er liebt seine Menschen, alle! Daran glaube ich. Das macht mich zuversichtlich und froh.
Aber in diesem göttlichen Licht werfe ich einen langen Schatten. Das Losungswort weist darauf hin. In einer neueren Übersetzung heißt es: „Wir sehen ein, dass wir dir, Herr, untreu waren, unsere Vergehen stehen uns vor Augen. Wir wollten nichts mehr mit dir zu tun haben; wir haben dich verleugnet und uns von dir, unserem Gott, abgewandt. Mit harten Worten haben wir unsere Mitmenschen unterdrückt und uns von dir losgesagt…“ 
Natürlich glaube ich an Gott, wenn ich gefragt werde. Aber glaube ich auch im Alltag? In jeder Situation? Es sind meine Gedanken und Worte und manchmal auch meine Taten im Hinblick auf meine Mitmenschen, die mich Gott untreu werden lassen und meinen Glauben infrage stellen. Und so muss ich mich im Licht von Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe fragen, wie es denn damit bei mir steht. Spiegele ich für andere wider, was und wie er zu mir ist? Und wie steht es bei dir?
Doch bei Gott geht es um mehr als um ein bloßes »Seid nett zueinander!«. In einer neueren Übersetzung heißt der Lehrtext im Zusammenhang mit den nachfolgenden Versen: „Aber dann wurde die Liebe und Güte Gottes, unseres Befreiers, sichtbar. Er rettete uns - nicht, weil wir etwas geleistet hätten, womit wir seine Liebe verdienten; nein, seine Barmherzigkeit hat uns durch eine neue Geburt und die Taufe zu neuen Menschen gemacht. Das wirkte der Heilige Geist, den Gott uns durch unseren Retter Jesus Christus in reichem Maße geschenkt hat. So sind wir allein durch seine unverdiente Güte von aller Schuld befreit und warten voller Hoffnung auf das ewige Leben, das wir als seine Kinder erben werden. Darauf können wir vertrauen. (Titus 3,4-8a)“ 
Das also ist der tiefere Grund von Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe. Ich meine, es lohnt sich, dieses glaubensstärkende Wort noch zwei- bis dreimal langsam und mit Verstand zu lesen, damit es auch das Herz erreicht.

Gebet: Herr, ich kann voll innerer Freude an dich glauben, weil du freundlich bist und deine Menschen liebst. Vor dir muss niemand Angst haben. Du bist in Jesus gekommen, um mir zu helfen und nicht, um mich zu belasten, um mir zu vergeben und nicht, um mich zu verurteilen, um mich zu retten und nicht, um mich zu verdammen. Und das tust du nicht deshalb, weil ich es verdient hätte, sondern weil ich deine Liebe brauche. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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