Losung: Der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben. 5.Mose 4,31
Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
kannst du mit diesen Sätzen leben und glauben: „Du sollst den Herrn deinen Gott nicht verlassen und zu deinem Nächsten barmherzig sein! Du sollst das gute Werk, das er in dir angefangen hat, mit all deiner Kraft vollenden!“ Vielleicht sagst du jetzt: „Warum nicht? Solche Sätze sind mir vertraut. Sie gehören zu meinem Glauben.“
Und jetzt lies bitte noch einmal langsam und konzentriert die beiden heutigen Bibelworte Losung und Lehrtext. Das, liebe Leserin, lieber Leser, ist mein Glaube. Viele Jahre hatte ich gedacht, dass Glauben bedeute, Gebote und Weisungen zu erfüllen und sein Bestes zu geben. Bis ich nach und nach herausgefunden habe, dass ich im Glauben an, im Vertrauen auf Jesus Christus alles auf Gott werfe. Alles.
Dass ich aufhöre, mich selber vor Gott zu optimieren (zu verbessern), so wie viele Menschen in unserer Gesellschaft heutzutage mit Selbstoptimierung beschäftigt sind. Dass ich aufhöre, zu scharren wie die Hühner, zu kratzen wie die Katzen, zu beißen wie die Hunde, zu rennen wie die Pferde, zu buckeln wie die Höflinge, zu schmeicheln wie die Aufsteiger, Fleißpunkte zu sammeln wie Streber, Rekorde zu brechen wie Sportler, mich selbst auszubeuten wie Selbstständige, nach Anerkennung zu gieren wie meinesgleichen, nur um zu... - ja wozu eigentlich?
Schluss damit! Schluss damit vor allem und in erster Linie Gott gegenüber! Stattdessen: Ruhe geben vor ihm statt geschäftig sein. Hören statt reden. Empfangen statt geben. Und sich endlich einmal Gott gefallen lassen und alles, womit er dich und mich beschenken will: Seine Barmherzigkeit und Treue (Losung), seine Liebe und Führung … Endlich mal ihn machen lassen, nur ihn, auch was meinen Glauben betrifft.
Er wird ihn vollenden und alles andere auch, dich und mich und die Menschen, mit denen wir zu tun haben und die Welt, die er geschaffen hat – bis er einmal sagen wird: Jetzt ist alles gut! - - - Und jetzt erst, da ich das glaube, mich dankbar zeigen, indem ich Gott liebe und meinen Nächsten wie mich selbst.
Gebet: Herr, unablässig sorgst du für mich. Warum sollte ich mir deinetwegen Sorgen machen? Immerzu umgibst du mich mit deiner Liebe. Warum sollte ich Angst vor dir haben? Ständig arbeitest du an deiner Schöpfung, auch an mir, bis du alles vollendet hast. Ich will dir nicht mehr ins Handwerk pfuschen, indem ich mich dem Wahn hingebe, alles im Griff haben zu müssen. Ich will auf dich schauen, dich machen und mir gefallen lassen, was du für mich tust. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen