Losung: Ich wache auf, wenn's noch Nacht ist, nachzusinnen über dein Wort. Psalm 119,148
Lehrtext: Maria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Lukas 2,19
Liebe Leserin, lieber Leser,
du kannst entscheiden, womit du dich fütterst: was du isst, was du trinkst, was du dir ansiehst, was du liest, was du hörst. Kannst du aber auch entscheiden, was du denkst?
Nicht alles, womit man sich „füttert“ tut einem auch gut. Viele essen zu fett, trinken Süßgetränke, vernebeln sich das Gehirn mit schlechten Medienangeboten. Viele machen sich das Leben selber schwer mit ihren Gedanken. Ich bleibe mal bei Letzterem und frage: Worum dreht sich dein Gedankenkarussell? Auf welche Probleme und Sorgen kommst du immer wieder zurück? Der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel (121 bis 180 n.Chr.) sagte den nachdenkenswerten Satz: »Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an.«
Nicht zuletzt deshalb entscheidet sich der Beter des heutigen Losungswortes dafür, über Gottes Wort nachzudenken, wenn er nachts aufwacht, und nicht über Dinge, die ihn beunruhigen und belasten. Geht das denn? Kann ich mich dafür entscheiden, worüber ich nachdenke? Oder bin ich meinen Gedanken und Sorgen hilflos ausgeliefert?
Doch, das geht. Und dabei ist das Gebet eine große Hilfe. Natürlich kann ich auch darüber beten, was mich bedrückt. Aber manchmal, vor allem in der Nacht, ist es besser, darüber zu beten, was mich beglückt. Dann lenke ich meine Gedanken bewusst auf all das Gute in meinem Leben. Auf das, was Gott mir bisher geschenkt hat. Auf das, was im Augenblick alles gut ist. Und das ist, wenn man erst einmal darüber nachdenkt, eine ganze Menge. Dafür kann ich dann auch danken. Und das Danken beeinflusst das Denken.
Maria, von der im Lehrtext die Rede ist, hätte damals im Stall von Bethlehem die ganze Zeit daran denken und darüber jammern können, in welch unmöglichen Verhältnissen sie ihr Kind hat zur Welt bringen müssen und wie hartherzig und böse doch die Menschen waren, die sie nicht in ihre Häuser in Bethlehem aufgenommen hatten. Stattdessen hat sie an all das gedacht, hat all das in ihrem Herzen bewegt (Lehrtext), was die Hirten von den Engeln gehört hatten über ihr Kind. Da wurde für Maria die schäbige Futterkrippe zur goldenen Wiege und der windschiefe Stall zum Palast.
»Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.« Auch das ist ein Zitat von Marc Aurel, der kein Christ war, aber doch mehr vom Leben verstanden hat als manche Christen. Entscheide dich also, was du denkst und wähle die Gedanken, die dich aufbauen. Vielleicht gehört ja auch dieses „Nachdenken über die Bibel“ dazu. Denn »das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen.« (Marc Aurel)
Gebet: Herr, du bist die goldene Mitte in meinem Leben, die die dunklen Ränder überstrahlt. So oft ich an dich denke, wird es wieder hell, wird es mir wieder leicht, werde ich zuversichtlich und froh. Denn von dir kommt alles Gute und alle Hilfe. Ich bleibe in dir und du in mir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen