Losung: Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Psalm 63,8
Lehrtext: Wer aus Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an. 1.Johannes 5,18
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennst du eigentlich den Artikel 1 unseres Grundgesetzes, die Basis aller Rechtsprechung sowie der politischen, sozialen wie wirtschaftlichen Bedingungen unserer Gesellschaft? Hier ist der Originalwortlaut: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Und daraus folgt Artikel 2: Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Diese Sätze wurden in das Grundgesetz aufgenommen aufgrund leidvoller Erfahrungen im Nationalsozialismus, wo sogenannte Nichtarier, Juden, Slawen, Zigeuner und Menschen mit anderer Hautfarbe als Untermenschen abgestempelt wurden. Sie, so hieß es damals, hätten keine Menschenwürde, die man achten müsse. Damals mussten Millionen erleben, dass »der Böse« sie und ihre Würde angetastet hat (vergleiche Lehrtext). Obwohl ich mich sonst gegen die Aufteilung der Menschen in gute und böse sträube, wer die Menschenwürde anderer antastet, gehört zu den Bösen, von denen in der Bibel die Rede ist.
Es ist darum nicht nur die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, sondern die Pflicht eines jeden Christen, die Menschenwürde eines anderen zu achten und zu schützen, egal ob er ein Deutscher ist oder ein Flüchtling, ein Ausländer oder ein Jude, egal ob er schwul ist oder Muslim, egal ob er behindert ist oder dement oder ein hinfälliger Greis oder ein noch nicht geborenes Kind. Die Menschenwürde zu achten und zu schützen dürfen wir nicht der staatlichen Gewalt allein überlassen. Das ist eine alltägliche Aufgabe, wenn zum Beispiel in der Schule oder am Arbeitsplatz andere gemobbt werden, wenn gegen Ausländer oder Muslime Hassparolen geschleudert werden oder wenn Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht und Frauen als Freiwild betrachtet werden. Die Achtung der Menschenwürde gilt auch in der Ehe und in der Familie. Auch in diesem intimen Bereich ist es nicht erlaubt, den anderen herabzuwürdigen und zu erniedrigen.
Die Würde des Menschen, genauer: eines jeden Menschen, kommt für Juden und Christen von Gott, der den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen hat, als Mann und als Frau, wie es in der Bibel heißt. Der Atheist oder der Andersgläubige hat von Gott dieselbe Menschenwürde wie ein gläubiger Jude oder Christ.
Wir aber, die wir auf Gott vertrauen und im Glauben leben, sind Gottes Wächter für Menschenwürde und somit Anwalt für alle, deren Würde missachtet und angetastet wird. Dabei können wir mit seiner Hilfe rechnen und uns im Vertrauen auf ihn unerschrocken vor die Erniedrigten stellen.
Gebet: Herr Jesus Christus, auch dir hat man die Menschenwürde genommen, als man dich schmähte, folterte und kreuzigte. Darum bist du der Bruder aller, denen ihre Würde genommen wird. So wie damals viele bei deiner Kreuzigung weggeschaut haben, so schauen auch heute viele weg, wenn andere erniedrigt werden. Gib mir die Kraft und den Mut, hinzuschauen, für sie Partei zu ergreifen und gegen die Menschenverächter einzuschreiten. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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