Losung: Die er aus den Ländern
zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem
HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern
tut.
Psalm
107,3.8
Lehrtext: Der Knecht im Gleichnis sprach: Herr,
es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr
sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und
nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Lukas 14,22-23
Liebe
Leserin, lieber Leser,
wärst
du ein gläubiger Jude im heutigen Israel, du könntest der Losung aus ganzem
Herzen zustimmen. Und du würdest in deiner Synagoge Gott nicht genug dafür
danken, dass er nach so langer Zeit der Zerstreuung, Diskriminierung, Unterdrückung
und Verfolgung deine Schwestern und Brüder im Glauben aus allen
Himmelsrichtungen zusammengebracht. Dass er ihnen seit 1948 im Staat Israel eine
neue Heimat gegeben hat.
Aber welche Bedeutung hat dann dieses
Bibelwort für uns Christen? Wenn es da heißt, dass Gott seine Wunder an den
Menschenkindern tut, sind wir doch mitgemeint. Doch, so glaube ich, nicht nur
wir Christen, sondern eben alle Menschenkinder, die er geschaffen hat und deren
Vater er ist. Wir alle sind aus Gottes
Sicht jetzt schon eine einzige, große Familie unabhängig von äußeren
Unterschieden wie Hautfarbe, Kultur, Geschlecht, Religion, Herkunft, Alter,
Gesundheit und so weiter.
Deshalb muss es unser aller Ziel sein,
auch als Familie zusammen zu halten und gemeinsam die Herausforderungen zu
meistern, wie es ansatzweise jetzt schon in der Coronakrise geschieht. Und
dazu gehört bei aller Verschiedenheit und allem Streit, dass wir das Gemeinsame
suchen und das Trennende zurückstellen. Einmal werden wir sowieso alle in
seinem Reich vereint sein. Warum also nicht heute schon damit beginnen, die
Gemeinschaft zu pflegen und die Nationalismen und Egoismen zu überwinden. Und
so meine ich, wir sollten alle mehr aus Gottes Sicht leben. Sollten versuchen, uns mit
seinen Augen zu sehen als einzelne wie als Gemeinschaft.
Er hat in seinem Weltenhaus Platz genug für alle (Lehrtext) und erst recht bei sich. Warum also nicht mit unserem
Glauben dafür werben? Nicht „nötigen“, wie es missverständlich im Lehrtext
heißt, sondern einladen - und akzeptieren, dass trotzdem viele nicht unserer
Einladung folgen mögen. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir unseren
Glauben nicht attraktiv genug leben. Dass wir Christen nicht erlöster ausschauen, als
dass sie an unseren Erlöser glauben könnten wie Friedrich Nietzsche sagt.
Attraktiv glauben – das hieße, das zu
leben, wozu ich allen Grund habe: Dankbar sein und zufrieden, freundlich und
zuvorkommend, zuversichtlich und froh, verständnisvoll und gütig, mit einem
klaren Geist, einem wachen Verstand und einem Herzen voll Liebe. Allein kriege ich
das nicht hin. Aber wenn du mitmachst, können wir uns gegenseitig dazu
ermutigen.
Gebet: Herr,
sooft ich versuche, mit deinem Blick diese Welt und mein Leben zu sehen, ändert
sich vieles. Dann sehe ich alles von dem guten Ende her, das du bestimmt hast.
Dann erkenne ich in den anderen Menschen meine Schwestern und Brüder und blicke
ich wieder zuversichtlich in die Zukunft. Dann kann ich darauf vertrauen, dass
du da bist und nach deinem Willen regierst. Amen
Herzliche Grüße und eine gesegnete Woche!
Ihr / dein Hans Löhr
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