Sonntag, 31. Mai 2020

stolz und dankbar hl

Losung: Wehe denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und ihr allein das Land besitzt! Jesaja 5,8 

Lehrtext: Wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt. 1.Korinther 12,13 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

doch, darauf bin ich stolz, dass in der Bibel der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit schon vor rund 2500 Jahren immer wieder zur Sprache kommt (Losung). Die Propheten des Alten Testamentes hatten ein feines Gespür, dass sich Glaube an Gott und Ungerechtigkeit zwischen den Menschen nicht vertragen.

     Zwar galt das die ganze Zeit hindurch bis zu uns. Aber sehr oft und sehr lange schlief dieser Gedanke im harten Boden der Geschichte, bis er in den Bauernkriegen der Reformationszeit kurzzeitig wach wurde. Nachdem die Obrigkeit ihn wieder blutig unterdrückt hatte, ist er dann 1789 in der französischen Revolution und im folgenden 19 Jahrhundert endgültig erwacht. Das geschah leider weithin ohne oder gegen die Kirche, die sich mit den Herrschenden auf das engste verbunden hatte. Auch gegen die Sklaverei hatte sie sich zu spät eingesetzt. Das hat ihrer Glaubwürdigkeit bis heute großen Schaden zugefügt.

     Gott sei Dank ist das inzwischen zumindest in den westlichen Ländern anders. Der Sozialstaat in unserem Land wird von beiden großen Kirchen gestützt und durch umfangreiche diakonische Tätigkeiten ergänzt. Aber nicht vergessen seien die Kämpfe vor allem im 19. Jahrhundert um menschlichere Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn, die die damals noch jungen sozialistischen Parteien und Gewerkschaften führen mussten und deren Erfolg nicht wenige mit Gefängnis und Tod bezahlt haben.

Gott und die Menschenwürde

     Der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit ist aus dem Glauben heraus gewachsen, dass Gott alle Menschen geschaffen hat und dass dies jedem einzelnen seine Würde und seinen Wert gibt. Sein Geist, so sagt es der Lehrtext, wirkt in allen, unabhängig von ihrer Herkunft und Nationalität oder ihrem sozialen Status. Gottes Geist in Jesus Christus bringt die unterschiedlichsten Menschen zur Gemeinschaft der Glaubenden zusammen. In den letzten 250 Jahren hat er nach und nach zu der Erkenntnis geführt, dass alle Menschen Kinder Gottes und somit Schwestern und Brüder sind, auch wenn das alltägliche Leben noch dahinter herhinkt.

     Glaube und Ungerechtigkeit vertragen sich nicht. Das haben die Propheten des Alten Testaments gewusst. Das ist seitdem eine bleibende Mahnung für uns Christen. Ja, ich bin stolz, dass der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit aus der Bibel kommt und sich nach langer Zeit durchgesetzt hat. Und ich bin dankbar, dass ich in einem Land wohnen darf, in dem er lebendig und im Großen und Ganzen wirksam ist. Denn gerade jetzt, in der Corona-Krise, zeigt sich, dass unser Sozialstaat weithin funktioniert. 

Gebet: Herr, wo wären wir Menschen ohne deinen Geist, den Geist der Liebe und der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Freiheit? Erfülle mich heute an Pfingsten neu mit dem Feuer deines Geistes, dass er meinen Glauben und mein Leben bestimme. Gieße ihn über deine Kirche aus, dass sie im Glauben wieder jung und in der Liebe wieder brennend werde. Amen

Frohe Pfingsten!
 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1 Kommentar:

  1. Frohe Pfingsten,
    2 Textstellen aus der Predigt unserer Pastortin Elster:
    „Wenn ich eine neue Kirche zu benennen hätte, würde ich
    vorschlagen: Fröhlichkeitskirche.“ Das sagt der evangelische
    Pastor, Zeichner und Schriftsteller Werner Tiki Küstenmacher.
    Die Geistkraft - sie ist wie die Liebe, die sich weiterverschenken will und Herzen tatsächlich erreicht. Die ankommt. Die hilft, einander zu verstehen.
    Die Menschen auch antreibt, nach vorn zu sehen. Und zu
    gehen. Auch in der Krise. Immer weiter….
    Fröhlichkeitskirche ein tolles Motto
    Gott segne uns alle
    Elisabeth

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