Losung: HERR, du gabst unsern Vätern deinen guten Geist, sie zu unterweisen. Nehemia 9,20
Lehrtext: Jesus spricht: Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Johannes 14,26
Liebe
Leserin, lieber Leser,
wie kannst
du sicher sein, ob zutrifft, wie andere dir die Bibel erklären oder wie ich
Losung und Lehrtext auslege? Du kannst dir nicht sicher sein. Es gibt keine
Garantie, ob das Bibelverständnis eines anderen Menschen stimmt. Zu oft wurde
von zu vielen Menschen die Bibel zu unterschiedlich ausgelegt. Die meisten
meinten, sie hätten die Wahrheit gepachtet. Aber jeder Mensch hat einen sehr
persönlichen Zugang zur Bibel, wenn er überhaupt einen hat. Und was für den
einen stimmt und ihn überzeugt, muss für den anderen noch lange nicht stimmen
oder ihn überzeugen. Und darum ist jede Bibelauslegung und somit jede
Losungsauslegung ein Angebot, das du prüfen sollst. Manche meinen, es würde
dazu genügen, den Wortlaut der Bibel zu kennen.
Aber was
ist schon der Wortlaut? Das gesprochene Wort oder das, was zum Teil Jahrzehnte
später erst aufgeschrieben worden ist? Der griechische Urtext des Neuen Testaments
oder das Aramäische, das Jesus gesprochen hatte und wovon nichts überliefert
ist? Oder die hebräische Bibel, also das Alte Testament? Oder ihre lateinische
Übersetzung, die Vulgata, die in der katholischen Kirche hochgeschätzt wird?
Oder die Übersetzung Martin Luthers? Oder moderne Übersetzungen?
Aus den Sinn kommt es an, nicht auf den Buchstaben
Losung und Lehrtext heute sprechen vom
Geist Gottes, der die Vorväter der Hebräer im Verständnis von Gottes Willen unterwiesen
hat und der die Christen lehrt und erinnert, was Jesus gesagt hat. Beide
Bibelworte sprechen nicht von Buchstaben in der Bibel, die man wörtlich nehmen
und glauben müsse. Und genau das ist auch deine und meine Aufgabe heute, dass
wir auf Gottes Geist hören, also den tieferen Sinn dessen erfassen, was wortwörtlich geschrieben steht.
Was Jesus dir und mir und unseren
Vorfahren gesagt hat, ist das Evangelium, die gute Nachricht. Im Geist dieser
Nachricht versuche ich die Bibel zu lesen und zu verstehen. Und darum kann ich
zum Beispiel das Alte Testament nur im Licht des Neuen, also des Evangeliums
verstehen. Jeder Psalm, jede Geschichte, jeder Satz, der diesen Geist atmet,
ist für mich bestimmend. Doch das Umgekehrte gilt auch: Was mit der guten
Nachricht von Jesus Christus nicht vereinbar ist, hat auch für mich keine
Bedeutung.
Der Geist Gottes aber, in dem ich die
Bibel lese und verstehe, ist die Liebe. Was ihr zuwider läuft (zum Beispiel
weite Teile der Offenbarung des Johannes), atmet nicht diesen Geist. Doch der
Geist Gottes ist noch mehr. Jesus hat ihn empfangen und gelebt. Doch er hat
nicht nur seine Familie, seine Jünger, die Kinder, die Kranken, die Sünder, die
Armen, die Benachteiligten, Gedemütigten und Gequälten geliebt. Er hat seine
Feinde geliebt. Auch in anderen Religionen wird die Liebe gepredigt. Aber nur
Jesus lebt die Liebe zu den Feinden und stirbt für sie am Kreuz. Das ist für
mich der Kern, die Mitte, das Zentrum des Evangeliums und somit der Bibel. Das
sollte auch das Zentrum des Glaubens und der Kirche sein.
Und nun bitte ich dich: Prüfe dieses mein Bibelverständnis. Und wenn es für dich einleuchtend ist, dann befasse dich gerne auch künftig mit meinen Losungsauslegungen. Wenn aber nicht, dann wirst du über kurz oder lang ohnehin woanders suchen.
Gebet: Herr, ohne deinen Geist kann ich dein Wort nicht verstehen, kann ich nicht glauben und kann ich nicht so leben, wie du es willst und wie es mir gut tut. Darum bitte ich dich, dass dein Geist mich bewege und erfülle. So öffnest du mir die Augen, dass ich sehe und verstehe, was du mir sagen willst. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
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Oh, welch einleuchtende und richtungsweisende Worte.
AntwortenLöschenDanke werter Bruder
Eva Mueller
Es tut mir einfach gut und meinem Glauben auch und bestätigt meine Gedanken.
AntwortenLöschenErst einmal Dank für Ihre täglichen Worte zur Losung.
AntwortenLöschenHeute, 18.5., verstehe ich nicht, warum Sie ...weite Teile der Johannesiffenbarung... nicht als Inspration, Führung des Heiligen Geistes Gottes betrachten.
Ich würde gern von Ihnen hören.
Unter Gottes Segen
Doris Oehlschlägel
Ja, das würde auch mich interessieren. Frauke
AntwortenLöschenAls ehemalige Katholikin durfte ich die Bibel nicht lesen. Sie stand bie zum 14.6.1966 auf dem Index.
AntwortenLöschenDie Auslegungen und Vorschriften haben mir sehr zugesetzt. Du sollst, Du musst, Du bist böse.
1998 bin ich aus der Kirche ausgetreten.
Nach einer Predigt 2007 bin ich in die ev. Kirche eingetreten.
Da habe ich zum ersten Mal bewusst gehört: Liebe deinen nächsten, wie dich selbst.
Ich hatte 2 Jahre eine Freundin bei den Zeugen Jehovas. Ich wollte mir selber ein Bild machen und bin entsetzt geflüchtet.
Die basieren sich sehr viel auf den weiten Teilen der Offenbarung. z.B. die Stelle mit den 140000 Gerechten.
Da steht nichts mehr davon, dass Jesus uns alle erlöst hat.
Nun bin ich aktiv in unserer Gemeinde im Bibelkreis und im Taizékreis.
Ich freue mich jeden morgen auf Ihre, mich sehr befreienden Auslegungen, lieber Herr Löhr.
Ich harrete des Herrn und er neigte sich zu mir
Gott sei Dank auch für meine krummen Wege. Lobe den Herren
Elisabeth