Losung: Du allein
kennst das Herz aller Menschenkinder. 1.Könige
8,39
Lehrtext: Unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser
Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute
Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten
Werk und Wort. 2.Thessalonicher 2,16-17
Liebe
Leserin, lieber Leser,
müsste
ich Gott sein – Gott sei Dank bin ich
Mensch –, ich würde wohl ständig seufzen über die Menschenkinder, die ich
geschaffen habe. Und vielleicht würde ich auch oft die Augen verschließen, um
ihnen nicht ständig ins Herz schauen zu müssen. Denn was ich da zu sehen
bekäme, wäre wohl kein sehr erfreulicher Anblick.
Viele, fast alle plagen sich in ihrem
Herzen mit Sorgen ab, die großenteils unnötig sind. Es heißt, dass 92 Prozent
aller Sorgen unbegründet seien. 40 Prozent dessen, weswegen man sich Sorgen
macht, trete nie ein. 30 Prozent seien bereits geschehen
und nicht
mehr zu ändern. 12
Prozent drehten sich um unsere Gesundheit und Krankheitsfantasien. 10 Prozent
bezögen sich auf das, was
andere über uns denken. Und
nur 8 Prozent unserer Sorgen seien berechtigt (so z.B. Florian Langenscheidt).
Bei jedem mögen wohl die Prozentzahlen unterschiedlich sein. Aber aufs Ganze
gesehen könnten die Ergebnisse zutreffen.
Müsste ich Gott sein, ich würde schier
verzweifeln, dass die Menschen die gute Nachricht nicht hören wollen, die Jesus
ihnen gebracht hat. Sie könnten doch wissen, dass ich sie liebe und sie mir
vertrauen können, dass ich sie behüte und rette. Aber selbst wenn sie es hören,
nehmen sie es sich nicht zu Herzen, weil sie mit sich und ihren Sorgen beschäftigt
sind.
Müsste ich Gott sein, ich schüttelte wohl
andauernd den Kopf über ihre Undankbarkeit. Viele, sehr viele meinen, sie kämen
allein mit allem zurecht. Dabei können sie es nicht einmal steuern, dass ihr
Herz schlägt und ihr Atem geht. Wäre ich nicht ständig bei ihnen, in ihnen und
um sie herum – sie könnten ohne meine Kraft keinen Augenblick leben. Warum sagt
ihnen nicht ihr schlagendes Herz, dass nicht sie es in Gang gesetzt haben, sondern ich?
Müsste ich Gott sein, ich wäre angewidert
von ihrem ständigen Streit, ihren schlechten Launen, ihren negativen Gefühlen
und destruktiven Gedanken. Habe ich sie denn dazu geschaffen, dass sie sich
gegenseitig das Leben schwer machen? Ja, das Leben ist auch manchmal schwer.
Aber oft auch leicht. Zu ihm gehören Leid und Freude. Doch ich habe sie nicht
geschaffen, um zu leiden, sondern damit sie sich ihres Lebens und Glaubens
freuen.
Müsste ich Gott sein, vielleicht würde ich
mich von ihnen abwenden, mich zurückziehen und sie ihrem eigenen Schicksal
überlassen. Zu sehr werde ich unablässig enttäuscht. Zu sehr haben sie mir weh getan,
als sie meinen Sohn, der ihnen meine Liebe brachte, ans Kreuz geschlagen haben.
ABER ich bin nicht Gott. Gott sei Dank!
Ich bin einer von denen, über die er wohl seufzt, den Kopf schüttelt und
manchmal am liebsten verzweifeln möchte. Doch ich bin auch einer von denen, die
er nicht verlässt, für die er nach wie vor da ist, für die er sorgt und die er
bewahrt. Ich bin einer von denen,
die er liebt.
Ich bin eins von seinen Menschenkindern
mit einem unruhigen Herzen, das ich manchmal selbst nicht kenne und verstehe.
Aber er, er kennt mein Herz und versteht mich. Er weiß, warum ich mal so und
mal so bin. Und weil er das weiß, darum verzeiht er und heilt. Darum bleibt er
mir treu und stärkt mich, zu tun und zu sagen, was gut ist (Lehrtext).
Ja, ich bin ein Menschenkind. Doch mit
allen anderen Menschenkindern zusammen bin ich auch ein Gotteskind. Herz, was
willst du mehr?
Gebet: Herr, du kennst mein unruhiges Herz. Weißt,
was in mir vorgeht. Und genau darum, weil du mir ins Herz schauen kannst, weißt
du auch, dass ich deine Liebe brauche. Durch sie gibst du mir immer wieder
Frieden und hilfst mir, dir zu vertrauen. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
p.s. Ich freue mich über Ihren Kommentar, den
Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über
E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren,
kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.Mit
Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden
nachträglich korrigiert.In diesem Blog finden Sie über 3000 Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de
Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenich lese (nahezu) täglich (seit Mitte März, als sich das Leben abrupt verändert hat und von Sorgen zugeschüttet wurde) Ihre tägliche Auslegung der Losungsworte, und ich möchte Ihnen von Herzen danke sagen, dass Sie Ihre Gedanken mit mir und vielen anderen teilen. Mit Ihrem tiefen und weiten Blick ergründen Sie die täglichen Bibelverse auf ganz besondere Weise und eröffnen mir immer wieder neue Sichtweisen. Sehr, sehr oft haben mich Ihre Worte schon mitten in meinen Alltag, mitten ins Herz getroffen, auch heute wieder.
Es tut so gut, den Tag mit tröstenden, aufmunternden, hoffnungsvollen Gedanken zu beginnen. Immer wieder aufs Neue Impulse zu empfangen, das bereichert mich sehr, und immer wieder aufs Neue Gottes unerschütterliche Liebe vor Augen geführt zu bekommen, gibt mir Kraft, Hoffnung und Zuversicht.
Vielen Dank!
Einen lieben Gruß aus Österreich!
Adelheid
Freut mich, liebe Adelheid, dass Ihnen meine Gedanken zu den Bibelworten zusagen.
AntwortenLöschenGrüße aus Franken nach Österreich
Ihr Hans Löhr