Losung: Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. Psalm 84,3
Lehrtext: Elisabeth
sprach zu Maria: Wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn
siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in
meinem Leibe. Lukas 1,43-44
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielleicht kennst du dieses alte
Adventslied "Maria durch ein' Dornwald ging". Mich berühren in diesen
Tagen sowohl seine Melodie als auch die Worte:
1 Maria durch ein Dornwald ging
Kyrie eleison
Maria durch ein Dornwald ging
Der hat in sieben Jahr'n kein Laub getragen
Jesus und Maria
2 Was trug Maria unter ihrem Herzen
Kyrie eleison
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen
Das trug Maria unter ihrem Herzen
Jesus und Maria
Kyrie eleison
Als das Kindlein durch den Wald getragen
Da haben die Dornen Rosen getragen
Jesus und Maria
Maria ist „guter Hoffnung". Davon
will sie ihrer ebenfalls schwangeren Verwandten Elisabeth erzählen (Lehrtext) und von dem Engel mit
seiner unglaublichen Botschaft (Lukas 1,26-35). Also macht sie sich auf den Weg. So sagt es die
Bibel. Das Lied aber sagt, dass sie dazu durch einen Wald aus Dornen muss.
Sieben Jahre hat dieser Dornwald kein Laub
mehr getragen, sieben – eine magische Zahl. Doch nun hat sich die Zeit erfüllt.
Der Wald verwandelt sich. Denn Maria geht mit dem Jesus-Kind "unter ihrem
Herzen" hindurch, durch den Dornwald der Verletzungen und Kränkungen, der
Leiden und Ängste, der Einsamkeit und der Trauer. Sie trägt ihr Kind mit
Freuden, "ohne Schmerzen", denn es ist der Heiland der Welt, der
Retter der Hilflosen und Verlorenen, dein und mein Erlöser. So hat es der Engel
gesagt. So hat sie es verstanden.
Blumen der Liebe
Wo dieses Kind ist, da beginnen die Dornen
zu blühen. Da tragen sie Rosen. Ja, die Dornen sind immer noch da. Aber
jetzt sind sie kein bedrohlicher Anblick mehr. Jetzt erfreuen ihre Blüten das
Herz. Jetzt tragen sie Rosen, die Blumen der Liebe. Da wird der Gang durch den
Dornwald leicht; denn die Zeit der Wunden und Verletzungen kommt zum Ende. Der
Anblick und der Duft der Blüten lassen hoffen.
Und jetzt kommen wir beide ins Spiel, du
mit deinem und ich mit meinem Dornwald. Da
geht niemand gerne hinein. Aber es gibt keinen anderen Weg im Leben als immer
wieder auch mitten durch den Wald der Dornen zu gehen, durch Situationen und
Erfahrungen, denen du gern ausweichen würdest, die du fürchtest, die dir wehtun.
Doch niemand kann stehen bleiben. Es geht weiter, Schritt für Schritt, jede
Stunde, jeden Tag. Solange es Gott will.
tragen und getragen
Manchmal gehst du deinen Weg heiter und
voll Zuversicht. Dann aber wird er wieder beschwerlich und du gehst ihn unter
Tränen. Vielleicht heißt es in diesem Lied auch deshalb nach jeder Strophe:
„Kyrie eleison“ – Herr, erbarme dich!
Mir sagt dieses Lied, dass nicht nur Maria unter ihrem Herzen das „kleine Kindlein“ trägt, sondern dass ich es tragen soll in meinem Herzen, durch helle Tage und finstere Täler. Da sollen auch für mich an den Dornen Rosen blühen, die Rosen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung.
Vielleicht bekomme ich am Montag oder am
Dienstag noch irgendwo eine Christrose. Sie soll heuer meine
Weihnachtsbotschaft sein.
Gebet: Herr,
schenke mir den Glauben, dass ich dich in meinem Herzen trage, wohin ich auch gehe,
wo ich auch bin. Du bist mir keine Last. Du machst es mir leicht, machst mich froh.
Denn du trägst mich. So will ich meinen Weg weitergehen – mit dir. Amen
Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr
Hier die ganze Erzählung (Übersetzung
HFA):
39 Bald danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von
Judäa und eilte so schnell wie möglich in die Stadt, in der Elisabeth und ihr
Mann Zacharias wohnten. 40 Sie betrat das Haus und begrüßte
Elisabeth. 41 Als Elisabeth Marias Stimme hörte, bewegte sich das Kind
lebhaft in ihr. Da wurde sie mit dem Heiligen Geist erfüllt 42 und rief
laut: »Dich hat Gott gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist
das Kind, das in dir heranwächst! 43 Womit habe ich verdient, dass die
Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn kaum hörte ich deine Stimme, da
hüpfte das Kind in mir vor Freude. 45 Wie glücklich
kannst du dich schätzen, weil du geglaubt hast! Was der Herr dir angekündigt
hat, wird geschehen.« Lukas 1,38-45
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über
die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken
über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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