Losung: Gott der HERR rief dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? Er sprach:
Ich hörte dich im Garten; da fürchtete ich mich. 1.Mose 3,9.10
Lehrtext: Jesus sprach: Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die
Gerechten. Markus 2,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich habe erst spät begriffen, dass Gott ein geselliger
Schöpfer und Vater ist. Dass er sich, wie der amerikanische Theologe John
Ortberg in einem seiner Bücher wunderbar nacherzählt, nach dem Zusammensein mit
uns Menschen sehnt. Daher streifte er durch den Garten Eden (das Paradies) und
rief nach Adam und Eva. Damit sind wir bei unserem heutigen Losungsvers:
"Gott der HERR rief dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? Adam
sprach: Ich hörte dich im Garten; da fürchtete ich mich." (Altes
Testament, 1.Buch Mose, Kapitel 3, Vers 9.10). Adam und Eva waren aber nicht
mehr die heilen Geschöpfe, als die Gott sie geschaffen hatte. Sie hatten
inzwischen vom Baum der Erkenntnis eine Frucht gegessen, obwohl Gott sie davor
deutlich gewarnt hatte.
Nun ist er da - der trennende Riss zwischen Gott und
Mensch. Und mit der vollkommenen Bindung geht auch die vollkommene
Ungezwungenheit verloren, wie sie anfangs zwischen Gott und Mensch und Mensch
und Mensch da war. Angst haben und sich schämen - das sind neue, bisher so nie
empfundene Gefühle für die Menschen. Mächtige Gefühle.
Doch Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht diesen Riss,
diesen Graben zwischen sich und uns wieder zu überbrücken suchen würde. Jesus,
so erklären wir es unseren Kindern und Konfirmanden oft ganz schlicht, legt
sich wie eine Brücke über diesen Graben zwischen Gott und uns. Sein Kreuzbalken
ist für uns wieder ein Weg hin zu Gott. Jesus sagt selber: "Ich bin
gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten." (Neues Testament,
Evangelium nach Markus, Kapitel 2, Vers 17). Weil wir so sind, wie wir sind,
ist Gott in Jesus Mensch geworden. Wir brauchen die Vergebung, das weiß Gott.
Wir können beten:
"Gott, du rufst auch heute nach mir. Du willst mit mir zusammen sein. Ich
brauche mich nicht ängstlich vor dir zu verstecken und ich brauche mich auch
nicht zu schämen für das, worin ich gescheitert bin. Du hast den Graben
zwischen mir und dir längst überbrückt. Danke."
Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr
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