Losung: Siehe, hier bin ich. Der Herr mach's mit
mir, wie es ihm wohlgefällt. 2.Samuel
15,26
Lehrtext: Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf
Erden. Matthäus 6,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie und du und ich – jeder von uns hat seinen eigenen
Willen, seine Vorstellung davon, was sein soll und was nicht. Doch die Losung
und der Lehrtext aus dem Vaterunser sagen: der Wille Gottes soll geschehen und
nicht der von Menschen, auch nicht meiner und nicht deiner und nicht Ihrer. Ich
denke, damit hab nicht nur ich Probleme. Ich wünsche mir schon, dass alles nach
meinem Kopf gehen soll. Aber wäre es denn gut, wenn mein Wille geschähe und nicht
seiner? Ich glaube, dass du das zu Recht nicht möchtest. So wenig wie ich
möchte, dass dein Wille geschähe anstelle von Gottes Willen. Letzten Endes
geschieht sein Wille ja sowieso. Weshalb soll ich dann meinen eigenen Willen
haben wollen?
Martin Luther drückt das sehr drastisch aus. Er schreibt: „Unser Wille ist das
Größte in uns, und gegen diesen müssen wir bitten: ‚O Vater, lass mich nicht
dahin geraten, dass es nach meinem Willen geht.‘ So ist es ja auch im Himmel:
da gibt es keinen eigenen Willen; das soll auch auf der Erde so sein. Solches
Beten oder Geschehen tut der (menschlichen) Natur sehr weh. Denn der eigene
Wille ist das allertiefste und größte Übel in uns, und dabei ist uns doch
nichts lieber als unser eigener Wille.”
Gebet: Mein himmlischer Vater, ich bitte dich, mich den Weg zu führen, den du für mich hast. Ich kann planen und vorsorgen und soll das wohl auch tun; denn du
willst, dass ich für mein Leben Verantwortung übernehme vor dir. Aber sicher
und geborgen bin ich nicht in dem, was ich will, sondern in dem was du willst.
Denn deine Absichten und Pläne mit mir sind gut, auch wenn ich
das nicht immer gleich erkenne. Amen
Hans Löhr
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