Losung: Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt:
Wo ist nun dein Gott? Psalm 42,4
Lehrtext: Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit
lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten
konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. Hebräer 5,7
Liebe Leserinnen und Leser dieser kleinen Auslegung,
ich gestehe es ehrlich: Die heutige Losung spricht mir
nicht aus der Seele. Es geht mir dafür gegenwärtig viel zu gut: Ich bin gesund.
Ich habe einen Sinn in meinem Leben. Ich tue meine Arbeit gern. Ich bin
geborgen in meiner Familie. Ich fühle mich aufgehoben in unseren Gemeinden.
Zugleich weiß ich: Irgendwo anders ist derjenige, dem es
exakt so geht wie unserem Psalm-Beter. Irgendwo sind Menschen, die gerade in
tiefster Verzweiflung leben und sich dafür, dass sie sich an ihrem Glauben
festhalten auch noch verhöhnen lassen müssen.
Im Hebräerbrief lesen wir, dass auch Jesus nicht vor
Situationen sicher war, in dem ihm nur noch unter Tränen das Flehen zu seinem
Vater geblieben ist: "Als er noch auf der Erde lebte, hat Jesus sich im
Gebet mit Bitten und Flehen an Gott gewandt, der ihn vom Tod retten konnte; mit
lautem Rufen und unter Tränen hat er seine Not vor ihn gebracht."
Dabei bleibt es nicht - Gott sei Dank: "Weil er treu zu Gott hielt, ist
er schließlich auch erhört worden." (Neues
Testament, Brief an die Hebräer, Kapitel 5, Vers 7)
Meine Aufgabe sehe ich heute darin, in der Fürbitte für
diejenigen einzutreten, deren Lebensumstände zum Heulen sind und die Angst
davor haben, als Juden und Christen für ihr Gottvertrauen verhöhnt und verfolgt
zu werden.
Gebet: "Gott,
ich bin dir dankbar für all das Gute in meinem Leben. Das macht mich wirklich
froh.
Ich lege dir heute die Leute ans Herz, die bedroht werden
wegen ihres Vertrauens, das sie in dich setzen. Schenke du doch denjenigen deine
Weisheit, die religiöse oder politische Verantwortung übernommen haben, dass
sie zum Umdenken bereit werden. Bewahre uns davor, dass wir aus Unwissenheit
abfällig über den Glauben anderer Leute reden.
Vater, schenk denen, die am Boden sind, neue Kraft zum
Leben. Amen."
Gottes Segen für die neue Woche
wünscht Ihnen und dir
Ihre/deine Elfriede Bezold-Löhr
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