Predigt im
Lichtblickgottesdienst am 03.03.2013 von Hans Löhr
Liebe Freunde,
die Medien waren in den letzten
Wochen voll von Lebensmittelskandalen: Pferdefleisch in der Lasagne, angebliche
Bio-Eier aus der Legebatterie und jetzt verschimmelte Futtermittel für
Milchkühe.
Die Lasagne
wiehert
Vor ein paar Tagen war in
unserer Zeitung folgende Karikatur: Ein Gast sitzt im Restaurant vor seinem
Essen und ruft empört der Kellnerin hinterher: „Bedienung, meine Lasagne
wiehert!”. Die Frau gibt trocken zur Antwort: „Seien Sie froh, dass sie nicht
bellt.”
Wir wollen wissen, was wir
essen. Wir legen Wert darauf, dass wir uns gesund ernähren, damit es uns
körperlich gut geht. Aber was ist mit deiner Seele? Wie ernährest du sie?
Ständig sind wir vielen verschiedenen Einflüssen ausgesetzt, die durch unsere
Augen und Ohren in uns hinein dringen, die unser Denken, Fühlen und Verhalten
bestimmen. Nicht alles, was da in uns einfließt, tut uns auch gut. Nicht alles
ist für unsere Seele gesund. Die gute Nachricht ist: Wir können auswählen. Was
wollen wir in uns hineinlassen und was nicht? Dabei soll der heutige Lichtblickgottesdienst
eine Hilfe sein.
Ich will das mit einer Grafik
verdeutlichen. Das bist du oder ich [auf
ein Flip-Chart wird ein Gesicht gemalt und darunter ein großes Herz]. Und das
sind die Einflüsse, die auf uns herab rieseln [über dem Gesicht werden Wolken gemalt, in denen diese Wörter stehen:
„Familie, Eltern, Freunde”; „Leute: Nachbarn, Kollegen, der Chef”; „TV,
Videos”; „Radio, Zeitung”; „Handy, sms, www, facebook”; „Werbung”]. Aus
diesen Wolken regnet es unablässig auf dich und mich herab. Das alles dringt ständig
in uns ein und füllt unsere Seele, unser Herz. Wir müssen das nicht einfach so hinnehmen.
Wir können wählen, was uns innerlich erfüllen soll und was nicht.
Experiment mit
Nussöl
Ich möchte euch nun mit einem
Experiment zeigen, wie sich verschiedene Einflüsse zueinander verhalten: Hier
habe ich eine Flasche Nussöl aus unserem Küchenschrank. Ich hab meiner Frau das
vorher lieber nicht gesagt, sonst hätte sie mir bestimmt das günstigere
Pflanzenöl gegeben. Dieses Reagenzglas habe ich aus dem Chemiebaukasten meines
Sohnes. Die Glastasse hier habe ich in die Ehe mitgebracht. Und das da ist ein Gießgefäß,
mit dem man destilliertes Wasser in ein Bügeleisen füllt. Ich weiß das, denn
ich bügle meine Hemden selbst ;-)
So, zuerst gieße ich ein
bisschen Nussöl ins Reagenzglas. Es steht für die Einflüsse, die ich hier in
die Wolken geschrieben habe. Öl in kleinen Mengen ist gut zum Braten und für
Salate. Aber es ist kein Grundnahrungsmittel. Du kannst davon nicht leben. Zu
viel Öl schadet nur. Und jetzt gieße ich Wasser hinzu. Wasser ist das
Grundnahrungsmittel schlechthin. Wir brauchen es täglich in größeren Mengen
sonst könnten wir nicht leben. Das Wasser im Reagenzglas verdrängt das Öl,
welches oben aufschwimmt und schließlich über den Rand des Reagenzglases hinausläuft.
Gottes Einfluss
Nun schaut bitte wieder auf die
Grafik: Die Einflüsse, die hier stehen, lassen sich nicht ganz vermeiden. Aber
du kannst auch andere Einflüsse zulassen, die diese hier nach und nach verdrängen
[über die gemalten Wolken werden andere
geklebt und beschriftet: „Gebet, Bibel”; „Bücher, CDs”; „Gottesdienst,
Hauskreis”] Im Gebet öffnest du dich für Gott und seinen Einfluss. Doch
damit du weißt, wer Gott für dich ist, lernst du ihn in der Bibel kennen. Die
Lieder, die wir hier im Lichtblick-Gottesdienst singen, kannst du auf CD
zuhause oder im Autoradio hören. Doch damit dein Glaube mit der Zeit nicht
vertrocknet, brauchst du auch die Gemeinschaft in einem Gottesdienst, wo du
dich mit anderen deines Glaubens vergewissern kannst, wo andere mit dir beten
und du mit ihnen beim Singen Gott loben kannst.
Die Leute, die hinter den ersten
Einflüssen auf den gemalten Wolken stehen, wollen alle etwas von mir. Sie sagen:
„Gib mir deine Zeit, dein Geld, deine Aufmerksamkeit, dein Herz!”. Aber durch die Bibel, im Gebet, im Gottesdienst sagt Gott zu mir: „Ich gebe dir
Zeit, Kraft und das tägliche Brot. Ich liebe dich und segne dich und gebe dir
Frieden. Das ist der große Unterschied: Die einen beeinflussen mich, um mir etwas
zu nehmen. Gott aber will mir geben.
König Davids Herz
Und genau darum bittet auch
König David im Psalm 51, um den heilsamen und gesunden Einfluss Gottes auf sein
Leben. Er sagt: »Herr, schaffe in mir ein reines Herz. Erneuere mich und gib
mir Beständigkeit.« Er möchte nicht mehr so weiterleben wie bisher. Möchte
nicht mehr seinen Launen und Begierden ausgeliefert sein. Er möchte sich nicht
mehr von fremden Einflüssen dirigieren lassen und Dinge tun, die nicht in Ordnung sind. Er wünscht sich ein festes Herz.
König David machte die gleiche Erfahrung, wie wir sie machen können. Die Umwelt
verändert sich nicht, wenn du dein Herz dem Einfluss Gottes öffnest. Aber du änderst
dich und damit die Art und Weise, wie du deiner Umwelt begegnest, wie du
reagierst und handelst. Das, was von außen auf dich eindringt und dich
beunruhigt, hat dann nicht mehr diese Gewalt. Durch den Einfluss Gottes, haben deine
Sorgen und das, was dich unruhig macht nicht mehr so viel Platz in deinem Herzen.
Es wird von Gottes Frieden verdrängt wie vorhin das Öl aus dem Reagenzglas.
Die entscheidende Frage ist:
Will ich mich von Gott ändern lassen oder habe ich mich mit meinem Leben
abgefunden? Will ich einfach so weiterleben wie bisher und mich mehr oder weniger durchwursteln oder
erwarte ich von Gott, dass er mich verändert und mir die Lebensfreude und den
Frieden schenkt, wonach ich mich sehne? Die Antwort muss jeder von uns selber
finden. Aber ich kann dir die biblisch begründete Zusage geben, dass sich dein
Leben spürbar zum Besseren ändert, wenn du dem Einfluss Gottes in deinem Herzen
Raum gibst.
So ändert sich
dein Leben spürbar zum Besseren
Wie das geht? Erstens, du kannst
Gott besser kennen lernen, wenn du in der Bibel liest. Inzwischen gibt es gut
verständliche Übersetzungen. Du kannst dir auch das tägliche Bibelwort, die
Losung, von meiner Frau und von mir zuschicken lassen jeweils mit einer aktuellen
Auslegung. Wer möchte, kann uns nachher seine E-Mail Adresse dafür geben oder eine E-Mail schreiben (pfarramt(at)sommersdorf-thann.de).
Zweitens, du wirst mit Gott
immer vertrauter, wenn du regelmäßig mit ihm sprichst, also betest. So erlebst
du seine Nähe und seine Hilfe. Du wirst ruhiger, verträglicher und zuversichtlicher.
Beten macht dich dankbarer und damit zufriedener. Probiere es aus und gib dir
selbst und Gott das Versprechen, dass du einen Monat lang durchhältst und beim
Aufwachen und vor dem Einschlafen mit einfachen Worten betest. Sage am Morgen:
„Danke, Gott, dass ich diesen Tag erleben darf. Gib mir die Kraft für die
Aufgaben, die auf mich warten. Behüte mich und meine Lieben an diesem Tag.” Und
sage am Abend: „Gott, ich gebe dir diesen Tag zurück mit allem was er gebracht
hat, mit dem was schön war und mit dem was schwierig war. Danke, dass du mein Gebet
heute Morgen erhört hast. Nimm nun die Unruhe aus meinem Herzen und komm zu mir
mit deinem Frieden.” Halte einen Monat mit dem Beten durch und dann
vergleiche, wie es dir vorher ging und wie es dir jetzt geht.
Und auch das wird dein Leben
spürbar zum Guten verändern, wenn du drittens darauf achtest, welche Filme,
Romane, Zeitschriften dir nicht gut tun, weil sie dich nur aufwühlen oder unzufrieden
machen. Wähle stattdessen bewusst die Musik aus und lies die Bücher, die dich
aufbauen und im Glauben stärken. Der Medientisch hier im Lichtblick hat dafür
viele Angebote (klick: Medientisch Lichtblick).
Und schließlich hilft dir auch
das gemeinsame Singen, Beten und Hören mit anderen in einem Gottesdienst. Das
muss nicht der Lichtblick sein. Suche dir ruhig irgendwo einen Gottesdienst
aus, in dem man sich an der Bibel orientiert und der dir gut tut. Du hast die Wahl.
So ernährst du dich geistlich
gesund. So wird es nicht nur deiner Seele besser gehen, sondern du wirst auch
einen guten Einfluss auf deine Umwelt haben, auf die Partnerschaft, auf den
Freundeskreis, auf Kollegen. Der Glaube ist eine große Kraft, die vieles zum
Guten verändern kann. Durch ihn fließt Gottes Liebe in dein Herz, wie sie Jesus
gebracht hat. Das tut dir gut und anderen auch. Amen
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