Dienstag, 24. September 2013

Das Petterson-Prinzip hl

Losung: Du sprichst: Ich bin unschuldig; er hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesündigt. Jeremia 2,35

Lehrtext: Es wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Lukas 15,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

sind Sie / bist du mehr Petterson oder mehr Findus? Die beiden sind die "Helden" eines schwedischen Kinderbuchs. Petterson ist ein alter, kauziger, alleinstehender Bauer. Findus ist sein junger, frecher und sprechender Kater, der allerhand anstellt und durcheinanderbringt. Wenn dann Petterson entdeckt, dass wieder mal irgendetwas nicht funktioniert, fragt er seinen Findus: „Warst du das?” Und Findus beteuert regelmäßig mit großen unschuldigen Augen: „Ich doch nicht.” Und Petterson? Schimpft er, tobt er, straft er? Er sagt dann regelmäßig: „Dann muss ich es wohl gewesen sein.” 
Das ist lustig. Das ist aber auch klug. Manchmal, wenn meine Kinder irgendetwas verlegt oder kaputt gemacht haben, und ich gut drauf bin, wende ich das Petterson-Prinzip an und sage mit einem Augenzwinkern: „Dann muss ich es wohl gewesen sein.” Das entspannt die Situation sofort und erleichtert das Zusammenleben. Leider bin ich nicht immer gut drauf.
Nein, Gott ist nicht Petterson. Da spricht die heutige Losung eine andere Sprache. Doch er hat etwas gemacht, was dem Petterson vielleicht zum Vorbild diente. Er hat seinen Zorn fahren lassen und darauf verzichtet, seine Menschen, die etwas falsch gemacht, die gesündigt haben, zu richten. Stattdessen hat sein Sohn Jesus die Schuld am Kreuz auf sich genommen und so das Zusammenleben von Gott und mir erleichtert. Und das macht es auch mir leichter, viel leichter ihm meine eigenen Fehler einzugestehen und mich zu meiner Schuld zu bekennen. Ich muss keine Angst vor seiner Strafe haben, sondern kann aus Liebe und Dankbarkeit zu Jesus mein Leben immer wieder neu ordnen (Lehrtext).

Gebet: Mein Gott, wie gut, dass ich keine Angst vor dir haben muss, wenn ich versagt habe, sondern dass du dich vielmehr über mich freust, wenn ich das vor dir und mir zugeben kann. Lass mich von dir lernen, dass ich meine Mitmenschen nicht mit meinem selbstgerechten Ärger über ihre Fehler abstoße, sondern nachsichtig bin wie du und darauf verzichte, ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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