Losung: Der König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein
Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige.
Daniel
2,47
Lehrtext: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel
noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes
noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8,38-39
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wieder liegt ein einzelnes Puzzlestück einer höchst spannenden
Erzählung auf dem Tisch, wenn wir die heutige Losung lesen: "Der König
antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle
Götter und ein Herr über alle Könige." (Altes
Testament, Buch des Propheten Daniel, Kapitel 2, Vers 47)
Was
war vorher passiert, bis dieser König, von dem da die Rede ist, zu seiner
wichtigen Einsicht kommt?
Daniel ist einer von vier jungen und besonders intelligenten
Israeliten, die im Palast von König Nebukadnezar als Diener leben dürfen.
Schauplatz der Ereignisse ist Babylonien. Daniel zeichnet sich von Anfang an
als mutiger und gläubiger Mann aus, indem er auch am fremden Hof die teuren
Speisen, die das jüdische Gesetz als unrein ablehnt, nicht isst. Eines Tages
hat der König einen sehr beunruhigenden Traum. Seine Magier, so fordert es der
König, sollen ihm diesen Traum noch einmal erzählen und ihn dann deuten.
Niemand wagt es, sich dieser Herausforderung zu stellen. Niemand - außer
Daniel. Der spricht allerdings seine Traum-Deutung ausdrücklich im Namen Gottes
aus. "Es gibt einen Gott des Himmels, der das Verborgene enthüllt, und
dieser Gott hat dir, König Nebukadnezar, gezeigt, was am Ende der Zeit
geschehen wird. Ich sage dir jetzt, was es mit diesem Traum auf sich hat."
(V.28) Der König ist von Daniels Scharfsinn dermaßen beeindruckt, dass er ihn
reich beschenkt und zu großer Macht verhilft. Doch das ist eigentlich nur ein
Nebeneffekt. Erzählt wird diese Begebenheit in der Bibel deswegen, weil sie
deutlich macht, wie unbeirrbar Daniel an Gott festhält und wie groß dessen
Treue gegenüber Daniel ist.
Dass nur Gott maßgeblich
für unser Leben ist und über allen anderen Autoritäten steht, ist auch für
Paulus sonnenklar. Er schreibt im Brief an die Christen in Rom voller
Leidenschaft: "Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von Gottes Liebe
trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen noch andere
gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Himmel noch
Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes,
die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn."
(Neues Testament, Brief von Paulus an die Römer, Kapitel 8, Verse
38 und 39)
Gebet: "Vater, darum bitten
wir dich heute: Dass wir immer mehr in eine Haltung hineinwachsen, wie Paulus
sie gelebt hat. Hilf uns, dass zwischen dir und uns nichts Trennendes steht und
dass wir dann, wenn Anderes in unserem Leben zu wichtig zu werden droht, das
Ruder herumreißen. Du sollst maßgeblich sein und bleiben - in allem, was auf
uns zukommt. Amen."
Spätsommerliche Grüße aus dem Pfarrhaus
schickt dir und Ihnen
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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