Donnerstag, 24. Juli 2014

Der Häuptlingssohn hl

Losung: Seid nicht halsstarrig, sondern gebt eure Hand dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum. 2.Chronik 30,8

Lehrtext: Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es! Johannes 1,45-46

Liebe Leserin, lieber Leser,

letzte Woche hat mir ein Kollege erzählt, dass seine Tochter nun einen Mann gefunden hat und bald heiraten wird, einen Pana. Ich hatte bis dahin noch nie etwas von Panas gehört. Das soll ein Volksstamm auf einer Südseeinsel sein. Und der Pana, der die deutsche Pfarrerstochter bald heiraten wird, ist ein Häuptlingssohn, wenn auch ein ‚studierter‘, was immer das heißt. Als ihre Mutter davon erfuhr, war sie nicht begeistert: „Warum um alles in der Welt einen Südseeinsulaner?!“ Nun aber hatten sie und ihr Mann schon einige Zeit lang dafür gebetet, dass die Tochter einen Mann findet, mit dem sie glücklich wird und den sie heiraten will. Deshalb sagte mein Kollege auch zu seiner Frau: „Gott hat unsere Gebete erhört, wenn auch anders als wir uns das vorgestellt haben. Aber nun wollen wir es auch so annehmen, wie es gekommen ist.“
Die Mutter dachte sich vielleicht: „Was kann aus der Südsee schon Gutes kommen!“ Und ich würde vielleicht ähnlich denken, wenn eine meiner drei Töchter einen Pana heiraten wollte und ihr Schwiegervater dann ein Südsee-Häuptling wäre. Und warum würde ich so denken? Weil ich keine Ahnung von der Südsee und von Panas habe. Das alles ist weit weg und fremd. Da ist mir das, was ich kenne und was mir vertraut ist, schon lieber.
Ob ich dann die Größe meines Kollegen hätte und ebenfalls sagen würde: Das nehme ich jetzt an, schließlich habe ich darum gebetet.?
Seit Jahrtausenden beten Juden darum, dass endlich der Messias, der König der Endzeit, zu ihnen käme. Wie Nathanael damals, so stellen sie ihn sich heute noch anders vor als wie diesen Jesus aus dem Kaff Nazareth und der Provinz Galiläa. Und auch für viele Christen hat dieser im Stall geborene und am Kreuzgalgen gestorbene Jesus keine Anziehungskraft mehr. Manche glauben vielleicht noch an Gott. Aber an seinen Sohn Jesus Christus? Vorurteile sind manchmal noch schwerer zu überwinden als Mauern.
Mit Worten ist da wenig getan. Das wusste auch Philippus als er zu Nathanael sagte: »Komm und sieh!«. (Lehrtext)
Wer sich ein zutreffendes Urteil über Südseeinsulaner bilden will, muss sie kennenlernen und gegebenenfalls auch hinfahren. Wer erfahren will, ob Jesus für ihn wichtig ist, muss sich mit ihm befassen, mit dem was er von Gott gesagt hat und damit, was er für Menschen getan hat. Ohne einen persönlichen Eindruck bleibst du nur in deinen Vorurteilen stecken. Und darum lade ich dich ein, mit mir zusammen im Sinn des heutigen Losungswortes zu beten:

Gebet: Gott, ich gebe dir meine Hand. Bring mich zu Jesus, deinem Sohn, dass ich erfahre, was du durch ihn für mich tust. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s.: Wünschen wir der Pfarrerstochter Gottes Segen zu Ihrer bevorstehenden Hochzeit mit dem Häuptlingssohn.

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