Losung: Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Psalm
48,11
Lehrtext: Danach hörte ich etwas wie eine große Stimme
einer großen Schar im Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die
Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes! Offenbarung
19,1
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie kann man etwas rühmen und preisen, das man nicht sieht?
So fragen sich schon immer Menschen, die mit dem Glauben nichts anzufangen
wissen. Vielleicht gibt uns der Wind darauf eine Antwort. Jeder weiß, was das
ist und doch sieht man den Wind nicht, sondern nur seine Wirkung: Die Wellen
auf dem Ozean, die sich biegenden Baumkronen, die an der Leine flatternde
Wäsche. So ist es auch mit Gott. Noch niemand hat ihn von Angesicht zu
Angesicht gesehen. Aber zahllose Menschen spüren sein Wirken. Und dafür rühmen
und preisen wir ihn, für das, was er Großes im Leben eines jeden von uns getan
hat und noch immer tut: Für die Geburt unserer Kinder und Enkelkinder, für den
Frieden und Wohlstand in unserem Land, für die Genesung nach einer schweren
Krankheit, für die Versöhnung nach einem Streit…
Johannes, der seine Visionen im Buch der Offenbarung
niedergeschrieben hat, hörte die Stimme einer großen Menschenmenge, die sich
bereits bei Gott in der Ewigkeit befindet. Und was er hörte, waren nicht zehntausende von Fußballfans, die gestern im Stadion von Belo Horizonte anfangs noch „Brasília,
Brasília!“ gerufen haben und auch nicht die Stimmen von ein paar 1000 deutschen
Schlachtenbummler mit ihren „Deutschland, Deutschland!“-Rufen als ein Tor nach dem anderen fiel. Johannes hörte die
Stimmen der Erlösten, wie sie vor dem Thron Gottes stehen und ihn preisen.
In der traditionellen Abendmahlsliturgie heißt es dazu: »Mit ihnen lass auch unsere Stimme sich vereinen
und bekennen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind
seiner Ehre voll, Hosianna in der Höhe!« So sind wir im Glauben und im Gotteslob
mit denen verbunden, die uns vorausgegangen sind, bis auch wir einmal mit ihnen
in der großen Schar vor Gottes Thron stehen und das „Halleluja“ singen.
Gebet:
Lob, Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne
und Gott dem Heil‘gen Geist im höchsten Himmelsthrone,
ihm, dem dreiein‘gen Gott,
wie es im Anfang war
und ist und bleiben wird
so jetzt und immerdar. (EG 321,3)
Herzliche Grüße, Hans Löhr
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