Donnerstag, 19. November 2015

Eine Zumutung! Losung und Lehrtext für Donnerstag, 19.11.2015 ebl

Losung: Ereifere dich nicht über gewissenlose Menschen, sondern sei eifrig darin, den Herrn täglich ernst zu nehmen. (Sprüche 23, 17 nach der ‚Guten Nachricht‘)

Lehrtext: Euer Vater im Himmel lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. (Matthäus 5, 45)

Liebe Leserin, lieber Leser,
wie leicht ist das gesagt: sich nicht aufregen über gewissenlose Menschen. Wer in diesen Tagen Zeitung liest oder Nachrichten im Fernsehen sieht und da völlig gelassen im Sessel sitzen bleibt, der ist weit souveräner als ich. Ich rege mich sehr wohl auf über Leute, die aufgrund ihrer fanatischen Verblendung anderen Menschen in voller Absicht schwere Verletzungen zufügen oder ihnen sogar das Leben nehmen. Es ist eine Zumutung, was da heute in der Losung steht.

Doch ich lasse mich überzeugen, dass es für mich selber nicht gut wäre, im Lamentieren und Kritisieren stecken zu bleiben. Es würde mich nur bitter und resigniert stimmen. Nein, ich brauche die andere Perspektive. Den Blick, der über das, was unsere Welt aktuell zu bestimmen scheint, hinausgeht und mir ein Fenster in die Ewigkeit aufmacht. Wie sagt doch Timothy Dwight, einst Leiter des weltbekannten Colleges von Yale? „Die Bibel (also das Buch, mit dessen Hilfe wir Gott täglich ernst nehmen können, EBL) ist ein Fenster in dieser engen Welt, durch das wir in die Ewigkeit zu schauen vermögen.“

So schwer es mir fallen mag: Das Beurteilen und Verurteilen ist nicht meine Aufgabe. Ich bin herausgefordert – und das ist alles andere als einfach, wie ich finde – mich da auf Gottes Gerechtigkeit zu verlassen und selber gelassen zu bleiben. „Überlasse das Richten mir“, fordert mich Gott auf. „Und lebe du mein Liebesgebot, so gut du kannst.“

Gebet: Herr, du verlangst viel. Es fällt mir schwer, das Richten und Verurteilen dir zu überlassen. Doch du willst das. So hilf mir bitte und weite du meine Grenzen, Herr. Hilf mir, dass ich das Urteil über andere Menschen, in deren Herz ich nicht hineinsehe, dir überlassen kann. Bewahre uns die Hoffnung auf die guten Kräfte in dieser Welt und die Gewissheit, dass du Herr der Welt und damit des Weltgeschehens bist. Amen.


Lebensmut und Freude für diesen Tag mit seinen Chancen wünscht dir und Ihnen
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr





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