Losung: Eile, mir beizustehen, Herr, du meine Hilfe! Psalm 38,23
Lehrtext: Paulus schreibt: Der Herr aber
stand mir bei und stärkte mich. 2.Timotheus 4,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
du kannst dich glücklich schätzen, wenn es niemanden gibt,
gegen den dir Gott beistehen muss! Viele sind es nicht, die mit allen anderen
Menschen in Frieden leben. Manchmal sind unter den nächsten Angehörigen die
ärgsten Feinde. Das ist dann besonders bitter, weil doch die Partnerschaft oder
die Familie der Ort sein soll, wo man gut miteinander auskommt, neue Kraft
schöpft und einer den anderen trotz seiner Fehler annimmt und vielleicht sogar liebt.
Gut, wenn du dann wenigstens einen vertrauenswürdigen Freund, eine
vertrauenswürdige und verständnisvolle Freundin hast, die zu dir hält und bei
der es dir gut geht.
Der Mensch, der das Losungswort im Psalm 38 betete, hatte
offenbar niemanden, der zu ihm hielt. Und trotzdem verzweifelt er nicht. In
seiner Not wendet er sich an Gott und bittet ihn, ihm beizustehen und in den
Konflikten mit anderen Kraft zu geben. Vielleicht fragt jetzt der eine oder die
andere, ob das etwas nützt, ob Gott wirklich einem Einzelnen gegen seine
Widersacher beisteht. Ich glaube schon. Ich glaube, dass allein schon die
Tatsache, dass sich einer an Gott wendet und mit seiner Hilfe rechnet, ihm neue
Kraft gibt. Du gehst ganz anders in eine Auseinandersetzung, wenn du dabei auf
Gottes Beistand vertraust. Allerdings, eine Einschränkung gibt es: Er wird mir
nicht beistehen in einer Sache, die gegen seinen Willen ist und anderen zum
Schaden gereicht.
Der heutige Lehrtext weist darauf hin, dass Paulus wegen
seines Glaubens festgenommen und verhört worden ist. Und so schreibt er in einem
Brief an Timotheus: »Bei meinem ersten
Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen
nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.« Er machte dieselbe Erfahrung, die Jesus gemacht
hatte, als man ihn festnahm und verhörte. Auch er wurde dabei von allen (!)
seinen Freunden im Stich gelassen. Es
gibt offenbar Situationen, da bleibt dir nur noch Gott. Aber was heißt schon
„nur noch“. Wiegt er, der Schöpfer von Himmel und Erde, nicht ganze Armeen auf,
die dir helfen könnten? Klar, jedem tut ein menschlicher Beistand gut, den du
sehen und berühren, dem du dein Leid klagen und von dem du bestärkt werden
kannst. Aber solange du dich an Gott wendest, solange du ihm vertraust, bist du
weder hilflos noch verlassen. Und so wünsche ich dir und mir immer wieder die
Erfahrung, dass Gott uns beisteht und uns Kraft gibt, sooft wir dessen
bedürfen.
Gebet: Herr, auch wenn mich einmal alle verlassen
sollten, du tust das nicht. Auch wenn sich einmal alle gegen mich wenden
sollten, du tust das nicht. Du bist mein letzter und mein größter Halt, gibst
mir Kraft, wenn ich kraftlos bin und neuen Lebensmut, wenn ich verzage. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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