Donnerstag, 13. Juli 2017

Unfassbar und doch ganz nah hl

LosungSalomo sprach bei der Einweihung des Tempels: Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? 1.Könige 8,27 

LehrtextNiemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt. Johannes 1,18 

Liebe Leserin, lieber Leser,

der vollständige Vers der heutigen Losung heißt: »Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?« Ja, König Salomon hat recht, der Himmel und aller Himmel Himmel können Gott nicht fassen. Wie sollte er da auf der Erde wohnen? Gott ist einfach zu groß als dass das Wort „groß“ für ihn passen könnte. Er sprengt alle Dimensionen. Aber was können wir mit einem solchen Gott anfangen, der für uns unfassbar ist? 
     Von Augustinus, dem Bischof von Hippo aus dem vierten Jahrhundert, wird erzählt, dass er Folgendes geträumt habe: Am Strand spielt ein Kind und schöpft mit einer Muschelschale Wasser in eine Sandkuhle. Augustinus fragt: „Was machst du da?“ Und das Kind antwortet: „Ich fülle das Meer in meine Kuhle.“ „Aber das Meer ist doch viel zu groß dafür. Das wird dir niemals gelingen.“ Da antwortet das Kind: „Und du willst Gott mit deinem Verstand fassen?“
     Dieser Gott, liebe Leserin, lieber Leser, ist Mensch geworden und lag in einer Futterkrippe, damit wir ihn mit unserem Herzen fassen können. Aber für unseren Kopf bleibt er unfassbar. Niemand kann Gott begreifen. Niemand kann ihn sehen. "Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist und in enger Gemeinschaft mit dem Vater lebt, hat ihn uns gezeigt." (Lehrtext)
     Gott hat sich klein gemacht, damit ich ihn mit meinem Herzen fassen kann. Aber wenn er sich uns auch in Jesus gezeigt hat, so bleibt er doch für unseren Verstand unfassbar. Für mich als Menschen gibt es nur zwei Wege, auf denen er mir nahe kommt und ich ihm, der eine heißt Vertrauen und der andere Liebe.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mir in dem, wie du bist, was du sagst, was du tust und was du lebst Gott als meinen Vater zeigst. Du bist der Weg und die Tür. Durch dich komme ich zu ihm. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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