Losung: Gott der HERR machte den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 1.Mose 2,7
Lehrtext: Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. Epheser 2,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir sind aus Erdenstaub gemacht. Wir kommen aus der Tiefe des Raums und der Tiefe der Zeit, wo die Atome entstanden sind, aus denen der Staub der Erde besteht und somit auch wir. Hoimar von Ditfurth hat deshalb seinem Buch über die Entstehung des Menschen den Titel gegeben: „Kinder des Weltalls“. Doch da alles, was ist, Gott geschaffen hat, sind wir auch sein Werk wie der Stein, auf den wir treten. Jedes einzelne Atom existiert nur, weil er es will. Das glaube ich.
Doch, soweit ich das weiß, sind wir mehr als ein Stein. Wir sind lebendig. Nicht nur uns Menschen, allem, was lebt, hat Gott den „Odem des Lebens“ gegeben, den Lebensatem. Doch, soweit ich das weiß, sind wir mehr als alles andere, was lebt. Denn darüberhinaus hat er uns auch mit seinem Geist erfüllt. Mit dem Geist der Liebe und Barmherzigkeit, mit Bewusstsein, Verantwortungsgefühl und Verstand. Wir sind nicht nur „Kinder des Weltalls“, sondern Gotteskinder. So sind wir, was der Lehrtext sagt, „geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken“ oder in einer neueren Übersetzung: »Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun.«
Gutes tun? Was könnte das sein? Wo fängt das an und wo hört es auf? Die Antwort der Bibel ist klar: Den Mitmenschen lieben. Und das hat keinen Anfang und kein Ende. Da muss ich immer wieder meine eigenen Grenzen überschreiten, meine Scheu vor allem, was fremd ist, meine Vorbehalte gegenüber muslimischen Flüchtlingen, meinen Widerwillen gegenüber denen, die mir nicht freundlich gesinnt sind, meinen Zorn auf die, welche die Grundlagen unserer Gesellschaft untergraben, weil sie all das, was in zwei furchtbaren Weltkriegen teuer erkauft worden ist, wieder in den Müll werfen: Das Mitleid, die Hilfsbereitschaft, die Menschenwürde, die Menschenrechte – all das, was unantastbar sein sollte und was einem jeden Menschen zusteht, einem jeden. Doch damit zerstören sie das Zusammenleben von uns allen und gefährden unsere Zukunft. Und wer sind diese? Nur bestimmte Politiker? Ich finde sie auch unter Nachbarn, unter Bekannten und in der eigenen Verwandtschaft.
Ihnen also soll ich Gutes tun, ihnen all das gewähren, was sie anderen verweigern und zugleich darf ich ihnen nicht nachgeben. Dazu also hat mir Gott meine Lebenskraft, meine Lebendigkeit gegeben und seinen Geist der Liebe, der Disziplin und der Besonnenheit. Doch in Zeiten, in denen ich enttäuscht und deprimiert bin, spüre ich wenig davon. Dann bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen:
Gebet: Herr, mir wird manchmal alles zu viel. Ich habe dann einfach keine Kraft mehr, all das Negative auszuhalten, das sich in unserem Land breit macht. Am liebsten würde ich mich dann aus allem raushalten und vergessen, wozu du mich geschaffen hast. Darum musst du mir jeden Tag aufs Neue deinen Lebensatem geben, damit ich im Glauben und in der Liebe lebendig bleibe. Darum brauche ich jeden Tag aufs Neue deinen Geist, aus dem ich Energie, Widerstandskraft und Zuversicht schöpfen kann. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Finde ich nicht in Ordnung, wenn hier ganz offensichtlich einer politischen Partei und deren Wählern, das was hier zu Recht als unantastbar herausgestellt wird, unterstellt (!) wird, dass das nicht auch deren Auffassung wäre - das dürfte für die alle (!) Parteien und deren Anhänger fast ausnahmslos gelten. Es zählt aber auch das, zu dem der bisher überwiegende Anteil einer politischen Ideologie nicht willens oder in der Lage ist - nämlich: Verantwortung für unser Land mit Weitsicht zu übernehmen und dabei alle Facetten und Risiken ohne ideologische Schlagseite und Diskussionsverweigerung zu berücksichtigen. Eine linksgrüne sozialistische Ideologie (leider ist sogar die größte Partei teilweise schon infiziert) reicht dafür eben nicht. Es tut mir leid, es so deutlich sagen zu müssen.
AntwortenLöschenDanke für die tolle Auslegung. Vor allem die Passage: "Die Antwort der Bibel ist klar: Den Mitmenschen lieben. Und das hat keinen Anfang und kein Ende. Da muss ich immer wieder meine eigenen Grenzen überschreiten, meine Scheu vor allem, was fremd ist, meine Vorbehalte gegenüber muslimischen Flüchtlingen, meinen Widerwillen gegenüber denen, die mir nicht freundlich gesinnt sind, meinen Zorn auf die, welche die Grundlagen unserer Gesellschaft untergraben, weil sie all das, was in zwei furchtbaren Weltkriegen teuer erkauft worden ist, wieder in den Müll werfen: Das Mitleid, die Hilfsbereitschaft, die Menschenwürde, die Menschenrechte – all das, was unantastbar sein sollte und was einem jeden Menschen zusteht, einem jeden.", müssen wir Christen uns immer wieder vor Augen führen - auch bei allem Verständnis für Ängste und Sorgen.
AntwortenLöschenNun - dieser Kommentar wiederholt nur diesen von mir kritisierten Passus wortwörtlich. Warum eigentlich? Die Antwort der Bibel ist klar - trotzdem ist es nicht so einfach, wie es sich manche machen. Die Mitmenschen lieben: Ja, keine Frage - und da gehören alle Mit(!)-Menschen dazu. Aus der uns vorgegebenen Nächstenliebe folgert man eigenmächtig eine Fernstenliebe. Und Jesus hat seinen Anhängern gesagt: Gehet hin in alle Welt - und nicht: Kommt alle her zu uns. Andernfalls wird das freilich zu kaum reversiblen Folgen führen, über die sich viele leider keine Gedanken machen wollen oder können.
LöschenÜbrigens gibt es durchaus Kritik seitens Kirchenoberhäuptern aus Syrien und einem afrikanischen Land, weil kräftige Männer ihr Land verlassen, anstatt dieses zu verteidigen oder wieder aufzubauen helfen. Dabei wird Deutschland vorgeworfen, die von Schleppern verbreiteten Verführungen (jeder bekommt: Arbeitsplatz, Haus, Auto, Geld, die weltweit besten Sozialleistungen)zu unterstützen bzw. nichts dagegen zu unternehmen. Die überwiegend linksgrünen Medien verbreiten bei uns diese Meldungen (keine fake-news) freilich nicht. Das Individual(!)-Recht auf Asyl (nur für politisch Verfolgte!) bleibt davon freilich unbenommen. Jedenfalls verlassen die zahlungskräftigen und gesunden Menschen ihr Land (viele sind dann enttäuscht aufgrund vorheriger falscher Versprechungen) und die Armen und weniger Mutigen bleiben zurück. Kann ich zwar menschlich nachvollziehen, steht so aber nirgendwo in der Bibel.
LöschenEs geht mir in meinen Losungsauslegungen nicht darum, dass alle meiner Meinung sein müssen. Darum freue ich mich, wenn hier unterschiedliche Ansichten diskutiert werden. Leider sind es viel zu wenige, die sich hier zu Wort melden.
AntwortenLöschenDanke Herr Pfr. Löhr für diese kluge Reaktion. Ich bin ja froh, Ihre ansonsten sehr wertvollen und lebensnahen Auslegungen täglich lesen zu dürfen.
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