Losung: HERR, du dämpfest der Tyrannen Siegesgesang. Jesaja 25,5
Lehrtext: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1.Johannes 3,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
möchtest du unter einem Tyrannen leben? Bis vor 73 Jahren lebten unsere Eltern und Großeltern unter dem Hitler-Tyrannen. Viele von ihnen hatten ihn gewählt, ihm begeistert zugejubelt und sind ihm wie die Lemminge in Krieg und Untergang gefolgt. Hätte man damals zu ihnen gesagt: „Ihr unterstützt einen Tyrannen“, sie hätten das weit von sich gewiesen. Denn für sie war er kein Tyrann, sondern der Führer. Nun, inzwischen sind die Siegesgesänge der Nazis verstummt, auch wenn es noch immer oder schon wieder Leute gibt, die der Nazi-Ideologie anhängen.
Tyrann kann nur der werden, wer genügend Unterstützer hat. Aber warum geschieht das? Warum sehnen sich auch heute schon wieder so viele nach einem starken Mann, der ihnen sagt, was sie tun sollen, der ihnen Entscheidungen abnimmt, der stellvertretend für sie auf den Tisch haut? Warum lassen sie sich von solchen Leuten belügen, die behaupten, ihr Land wieder groß machen zu wollen und es letzten Endes doch nur zugrunde richten und andere mit?
Tyrann kann nur der werden, wer genügend Unterstützer hat. Aber warum geschieht das? Warum sehnen sich auch heute schon wieder so viele nach einem starken Mann, der ihnen sagt, was sie tun sollen, der ihnen Entscheidungen abnimmt, der stellvertretend für sie auf den Tisch haut? Warum lassen sie sich von solchen Leuten belügen, die behaupten, ihr Land wieder groß machen zu wollen und es letzten Endes doch nur zugrunde richten und andere mit?
Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, was gegen ein solch schädliches Virus hilft. Es ist das alte Bekenntnis der ersten Christen, die sich von weltlichen Herrschern abgewandt und stattdessen gesagt haben: „Unser Herr ist nicht der Kaiser in Rom und nicht der König in Jerusalem. Kyrios Christos! - Christus ist der Herr, dem wir gehören, den wir ehren, dem wir folgen, dem wir ergeben sind.“ Sie haben für diese klare und eindeutige Entscheidung Nachteile in Kauf nehmen müssen bis hin zu Martyrium. Aber sie haben an diesem Bekenntnis festgehalten, sonst wäre der Glaube nicht bis zu unseren Vorfahren gekommen und wären auch wir heute keine Christen.
In den Kirchengottesdiensten singen wir jeden Sonntag: „Allein Gott in der Höhe sei Ehr!“ Wissen wir, was wir da singen? Wenn wir das ernst meinen, dann heißt das doch, dass keinem Menschen Ehre gebührt, er sei Kaiser oder Papst, Bundeskanzlerin oder Bischof, Fußballstar oder Wirtschaftsboss. Nur Gott allein, wie er uns in Jesus begegnet, gebührt unsere Ehre. Bei allen anderen Menschen aber müssen wir anerkennen, dass sie ihre von Gott verliehene Menschenwürde haben, zuerst die Kinder und die mit Demenz, zuerst die Schwachen und Benachteiligten, die Hilfsbedürftigen und Flüchtlinge. Indem ich ihre Würde achte, ehre ich in ihnen Gott, ihren und meinen Schöpfer, ihren und meinen Herrn. Wie kann ich Christ sein, wenn ich das nicht tue? Wie kann ich auf Gott hoffen, wenn die nicht auf mich hoffen können, in denen mir Jesus begegnet, „in den Geringsten unter seinen Brüdern und Schwestern“, wie er selbst sagt? (Matthäus 25,40)
Er ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören, heißt es in der Losung. Er zerstört sie nicht mit Feuer und Schwert, mit Geld, Macht und Gewalt. Er zerstört die Werke des Teufels mit einer Futterkrippe, mit Windeln, mit dem Kreuzgalgen, an dem man ihn umgebracht hat. Dort starb er in größter Ohnmacht. Doch gleichzeitig erschien dort seine Macht, die über alle anderen Mächte triumphiert, die Macht der Liebe auch zu seinen Feinden. Dieser am Karfreitag gestorbene und an Ostern auferstandene Jesus Christus ist unser Herr, deiner und meiner. Ihm gehören wir im Leben und im Sterben. Und darum bin ich in dieser Welt mit ihren großen und kleinen Tyrannen, mit ihren aufgeblasenen Machthabern und gewissenlosen Ministern »ein fröhlicher Partisan des lieben Gottes« (Karl Barth).
Gebet: Herr, die Zeichen in dieser Welt stehen auf Sturm. Wer weiß schon, wie sehr ihm der Wind noch ins Gesicht blasen wird. Doch ich will mich davon nicht irre machen lassen. Will nicht Ausschau halten nach starken Männern, die mich und die Meinen vielleicht retten könnten. Ich schaue auf dich. Du allein hast die Macht über Glück und Unglück, Krieg und Frieden, Sicherheit und Untergang. Nichts, was geschieht, geschieht ohne dich. Gib mir die Kraft darauf zu vertrauen, dass du alles so lenkst und fügst, wie du es willst und wie es letzten Endes zu unserem Besten dient. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot.c om/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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