Losung: HERR, neige mein Herz zu deinen Mahnungen und nicht zur Habsucht. Psalm 119,36
Lehrtext: Geldgier ist eine Wurzel alles Übels. Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut! 1.Timotheus 6,10.11
Liebe Leserin, lieber Leser,
was wohl hinter Habsucht und Geldgier steckt? Ich denke, es ist nackte Angst: Die Angst, zu kurz zu kommen. Die Angst, dass es nicht reichen könnte. Die Angst, von anderen nicht genügend anerkannt zu werden. Die Angst, zu verelenden. Wenn man mal hinter die Fassade eines Menschen schaut, dann schaut einen oft die Angst an, nicht nur bei Habsucht und Geldgier, da aber ganz besonders.
Man muss nur einmal durch ein neues Siedlungsgebiet gehen, sich die vielen schönen neuen Häuser anschauen, die gepflegten Gärten, den SUV vor der Tür, das Zweitauto in der Garage, die teure Kücheneinrichtung,… und sich dann vorstellen, was von den Menschen übrig bliebe, wenn man ihnen das alles wegnähme.
Aber wie wäre das denn bei mir? Ich selbst habe so viele überflüssige Dinge vom Keller bis zum Dachboden und im Lauf meines Lebens so viel ent-„sorgt“, dass ich nicht ohne einen selbstkritischen Blick auf mich von Habsucht reden kann. Natürlich kann ich mir im Vergleich mit bestimmten anderen Leuten immer noch maßvoll und bescheiden vorkommen. Aber beim Thema Habsucht tue ich gut daran, wenn ich mich nicht mit denen vergleiche, die mehr haben als ich, sondern mit denen, die deutlich ärmer sind.
Der Lehrtext sagt „Geldgier ist eine Wurzel alles Übels“. Das glaube ich sofort. Aus dieser Wurzel wachsen Streit und Krieg, Korruption und Verbrechen, Steuerhinterziehung und Betrug … Bemerkenswert ist, dass etliche, die bereits über die Maßen reich sind, den Hals nicht vollkriegen können und alles daran setzen, ihre schuldigen Steuern zu hinterziehen und damit unsere Gesellschaft und uns alle schädigen.
Warum das so ist? Das Wort „Habsucht“ aus der Losung gibt einen Hinweis. Wer aus Angst, zu kurz zu kommen, immer mehr und mehr haben will, wird süchtig wie einer der Drogen nimmt oder sich mit Spielsucht ruiniert. Und die Folgen dieser Sucht sind, dass dann im Leben dieser Menschen das fehlt, wovon im Lehrtext die Rede ist: Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Geduld und Sanftmut. Aber was ist das dann für ein Leben? Und wie will ein solcher Mensch mit anderen zusammenleben?
Jesus sagt in seiner Bergpredigt: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.« (Matthäus 6,19-21) Darüber will ich heute nachdenken und mich fragen, was das für mich bedeutet.
Gebet: Herr, ich bitte dich um Gelassenheit und Zuversicht. Nimm mir meine Existenzängste und Zukunftssorgen und gib mir deinen Frieden. Schenke mir ein fröhliches und dankbares Herz, das auf dich vertraut, und ein großzügiges Wesen, dass ich schenken und geben kann. Denn alles was ich bin und habe, kommt von dir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot. com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Ergänzende Bemerkung, der Vollständigkeit halber: Vor allem der Staat (gemeint ist: Regierung bzw. mehrheitlich der Bundestag) kann den Hals nicht voll kriegen. Im Vergleich zur Einkommensentwicklung sind die Steuereinnahmen seit ca. 10-15 Jahren davon galoppiert und es sollte noch mehr werden. Es gibt auch keine Skrupel, dass seit 2005 auch die Rentenbezüge (aus vorheriger Tätigkeit) versteuert werden, obwohl zuvor die Arbeitseinkommen bereits über Jahrzehnte versteuert wurden. Nicht zu vergessen: Staat & Kirche nehmen sich zusammen bis zur Hälfte aus dem Einkommen! Steuern, keine Sozialabgaben!
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