Montag, 15. Juni 2020

Tragen! - oder wie ich die Auferstehung glaube hl

Losung: Deine Toten werden leben. Jesaja 26,19 

Lehrtext: Wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird uns auch auferwecken mit Jesus. 2.Korinther 4,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was Paulus zu wissen meint (Lehrtext), kann ich nur glauben. Und selbst das fällt mir nicht leicht. Trotzdem halte ich an diesem Glauben gegen mancherlei Einwände und Zweifel fest. Ich habe das nicht zuletzt am Ostersonntag dieses Corona-Jahres gemerkt, wo es mir ein Bedürfnis war, wenigstens mit einer Hand voll Freunden die Osternacht zu feiern. Ich brauche einfach die Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott.
     Ich lebe aus dem Vertrauen, dass er, der mich gewollt und geschaffen hat, mich auch im Tod nicht vergisst. Wie auch immer man sich die Auferstehung vorstellt, ich glaube, dass ich weder in diesem Leben noch im Tod verlorengehe, sondern in Gott lebe und in ihm bleibe für immer. Und warum? Weil Jesus mein guter Hirte ist, der mich sucht, findet und heimbringt, dorthin, wo alles begonnen hat und alles vollendet wird.
     Ja, der Tod wird sterben und die Toten werden leben (Losung). Alle! 

Gebet: Herr, noch fürchte ich mich vor dem Sterben und will vom Tod nichts wissen. Aber wenn es dann soweit ist, will ich in deinem Frieden aus dieser Welt gehen und dankbar sein können für das Leben, das du mir gegeben hast. Dann will ich dir wie ein kleines Kind seinem Vater die Arme entgegenstrecken und zu dir sagen: „tragen!“ Und du wirst nicht zögern, das zu tun. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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4 Kommentare:

  1. Ja,das sind auch meine Gedanken und meine Hoffnung...

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  2. Direkt nach dem Tod setzen irreversible Zersetzungsprozesse ein. Das Material auch meines Körpers wird wieder in die natürlichen Kreisläufe eingehen. "Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du wieder werden." "Der Auferstehungsglaube ist nicht die Lösung des Todesproblems" (Dietrich Bonhoeffer, aus der Erinnerung zitiert). Es mag sein, dass Auferstehungsvorstellungen vielen helfen, mit ihrem eigenen Tod und dem lieber Menschen fertig zu werden. Ich kann mit den bodenständigeren Aussagen wie zitiert mehr anfangen.

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    1. Lieber Thomas Jakob,
      warum ich an die Auferstehung glaube oder vielleicht besser: An den Auferstandenen? Nun, an meinem Lebensabend kann ich sagen: Ich habe alles in allem und trotz allem, was schwer war, ein gutes Leben gehabt. Nur für mich also muss ich nicht an die Auferstehung glauben. Aber ich glaube das Leben nach dem Tod bei Gott für die vielen Opfer menschlicher Grausamkeit in Kriegen und Verfolgung und für die Opfer heimtückischer Krankheiten. Für sie muss es die Auferstehung geben. Das fordere ich von Gott. So wie es auch für das Opfer Jesus die Auferstehung gegeben hat und er darum zur Hoffnung für die anderen wurde. Und ich fordere die Auferstehung nicht nur für die menschlichen Opfer, sondern auch für die Tiere, vor denen ich mich schämen sollte, ein Mensch zu sein. Darum glaube ich, dass es die Auferstehung geben muss. Darum glaube ich an Jesus, den Auferstandenen, und an seine Solidarität mit allen anderen Opfern.
      Danke für ihre Kommentare!
      Hans Löhr

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  3. Hallo Thomas,
    für mich war dieser Vortrag sehr hilfreich im Blick auf die Frage nach der Auferstehung:
    https://worthaus.org/worthausmedien/wie-denkt-jesus-aus-nazareth-ueber-die-auferweckung-der-toten-lk-20-27-40-2-5-1/
    Ich schätze Prof. Siegfried Zimmer sehr und halte seine Ausführungen für sehr bodenständig und fundiert.
    Schön, dass wir über die Kommentarfunktion ins Gespräch gebracht werden.
    LG
    Andreas

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