Sonntag, 7. Juni 2020

Angst vor dem Jüngsten Gericht? hl

Losung: Der HERR kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist. Psalm 98,9 

Lehrtext: Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen. Matthäus 24,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

immer wieder mal ist in der Bibel vom Gericht die Rede. Früher habe ich mir das tatsächlich wie eine menschliche Gerichtsverhandlung vorgestellt. Oder so, wie wenn ich in der Schule abgefragt worden bin und nicht ordentlich gelernt hatte. Da folgte die „Strafe“ in Gestalt einer schlechten Note auf dem Fuß.

     Und wenn ich mir die Eingangsportale meiner geliebten romanischen Kirchen in Deutschland und Frankreich anschaue, dann sehe ich zahllose Beispiele vom „Jüngsten Gericht“, wie Jesus über den Menschen thront und seine Engel die Frommen ins Paradies führen, die anderen aber in den Schlund der Hölle stoßen: ewige Seligkeit für die einen, ewige Qual für die anderen. Jahrhundertelang hat diese Darstellung den Glauben der Menschen geprägt und ihnen Angst gemacht, zumal sie die Bibel weder lesen konnten noch durften. 

Gottes Gerechtigkeit ist seine Barmherzigkeit 

     Doch inzwischen hat mich das Evangelium, also die gute Nachricht von Jesus Christus, eines Besseren belehrt. Niemand wird einmal von Gott wegen seines Verhaltens zu Lebzeiten verurteilt und gerichtet. Das widerspräche auch diametral seiner Gnade, die er um Jesu willen allen Menschen schenkt. Denn seine Gerechtigkeit (Losung) ist seine Barmherzigkeit. Um das zu bezeugen, lag Jesus in der Krippe und hing er am Kreuz.

     Ja, das wäre schön, wenn diese gute Nachricht »vom Reich des Friedens zwischen Gott und den Menschen in der ganzen Welt gepredigt würde zum Zeugnis für alle« (Lehrtext). Aber leider wird nach wie vor alles Mögliche gepredigt, weshalb sich nicht wenige vom Glauben abgewandt haben und von ihm nichts mehr wissen wollen. Sie möchten unbeschwert und ohne schlechtes Gewissen vor einem strengen Richtergott leben können. Das möchte ich auch. Aber gerade deshalb wende ich mich Gott zu, wie er mir in Jesus Christus begegnet. 

Gebet: Herr, das glaube ich, dass du schließlich und endlich alles wieder zurechtbringst, was ich verbogen habe und mir misslungen ist. Du erniedrigst nicht, sondern erlöst. Du verurteilst nicht, sondern vollendest. Du bestrafst mich nicht in deinem Zorn, sondern schenkst mir deine Liebe. Amen 

Ihr / dein Hans Löhr 

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3 Kommentare:

  1. Es entspricht, wie ich es an vielen Stellen in der Bobel lese, nicht, dass Gottes Barmherzigkeit das endzeitliche Gericht über jene ausschließt, die IHN willentlich ablehnen.
    Doris

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  2. Na, liebe Doris, dann wären wir Menschen ja barmherziger als Gott. Ich jedenfalls würde meine eigenen Kinder nicht zu ewiger Folter verdammen, wenn sie mich willentlich ablehnen. Und für mich ist so ein Gottesverständnis eine Horrorbotschaft und nicht das Evangelium / die gute Nachricht von Jesus Christus.
    Einen frohen Sonntag!
    Hans Löhr

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  3. Das mit dem Jüngsten Gericht ist doch eine altertümliche Vorstellung, die sowieso nicht funktionieren kann. Nach dem Tod gehen die chemischen Bestandteile des Körpers wieder in die natürlichen Kreisläufe ein werden in neue Lebewesen eingebaut. Ich würde mir ja auch wünschen, dass die vielen großen Verbrecher der Weltgeschichte doch noch zur Rechenschaft gezogen würden, aber so kann ich das nicht glauben.

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