Dienstag, 9. Juni 2020

Sich selbst und andere beachten. hl

Losung: Du sollst nicht stehlen. 2.Mose 20,15 

Lehrtext: Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. 1.Korinther 10,24 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was meinst du, warum sollst du nicht stehlen? Weil das in den zehn Geboten so steht? Weil Gott es so will? Oder sind die Zehn Gebote vielleicht in deinem eigenen Interesse und du hältst dich daran, weil du es so willst?

     Der französische Philosoph Voltaire (1694 bis 1778) war zwar der Ansicht, dass es keinen Gott gebe, aber er sagte: »Mein Anwalt, Schneider, Kammerdiener, selbst meine Frau, sollen an Gott glauben; ich glaube dann nämlich weniger beraubt und betrogen zu werden.« So kann man das siebte Gebot „Du sollst nicht stehlen“ auch begründen. Jesus geht einen anderen Weg. Er zitiert die „Goldene Regel“ und sagt: »Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!«

     Was er damit sagt, ist für mich naheliegender als was Paulus im Lehrtext sagt. Das klingt zwar sehr christlich, ist aber ziemlich pauschal und, wie ich meine, wirklichkeitsfern. Wer kann denn schon von eigenen Interessen absehen? Wer lässt denn schon »das Seine« außer Acht und sucht (nur), was dem andern dient? Das hat nicht einmal Paulus selbst gekonnt und getan und auch sonst keiner von den sogenannten Heiligen in allen möglichen Religionen. Auch Jesus hat sich immer wieder einmal zurückgezogen und sich Erholungspausen gegönnt. Danach hatte er auch wieder Kraft für andere.

     Also lassen wir die Kirche beim Dorf und versuchen wir, wenn wir die eigenen Interessen im Blick haben, die der anderen nicht zu übersehen. Deswegen sind wir doch nicht gleich Egoisten, sondern normale Menschen, die auch, aber nicht nur an sich selbst denken und anderen helfen, wenn es nötig ist. 

Gebet:. Herr, manchmal meine ich, du seist nur deshalb in die Welt gekommen, um uns zu erinnern, dass wir noch Mitmenschen haben. Aber du bist da, weil du dich um mich kümmerst und motivierst mich damit, mich auch um andere zu kümmern. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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