Montag, 8. Juni 2020

Frei werden gemeinsam mit den Tieren hl

Losung: Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist. Jesaja 40,2 

Lehrtext: Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Römer 8,21 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ja, das muss ich eingestehen, als Mensch werde ich an Gott, meinen Mitmenschen, meinen Mitgeschöpfen (!) und auch an mir selbst schuldig, wenn ich die Liebe schuldig bleibe. Als Mensch mache ich Fehler, versage ich und bin ich einfach nicht perfekt. Das ist die Wirklichkeit.

     Ohne Gott bin ich darauf angewiesen, dass andere mich ertragen, mir verzeihen, Verständnis für mich haben und mir die Freundschaft nicht aufkündigen. Zwar bleibt das auch so, wenn ich das Glück habe, ihm vertrauen und mit ihm leben zu können. Doch das nimmt mir den Druck, bei anderen ja nichts falsch zu machen. Das hilft mir, ihnen offener, unbefangener und selbstbewusster begegnen zu können.

     Ihr Urteil über mich bleibt wichtig. Aber es hat dann nicht mehr diese Wucht, weil Gottes Urteil über mich wichtiger ist. Auf ihre Gemeinschaft bleibe ich angewiesen. Doch von der Gemeinschaft mit ihm lebe ich gerade in meinen schwersten Stunden. Wenn sie mir verzeihen können, tut mir das gut. Doch dass Gott mir vergeben hat, vergibt und vergeben wird befreit mich zu einem unbeschwerten Leben und lässt mich froh und dankbar sein.

     Frei werden – darum geht es immer wieder in der Bibel. Frei werden – für mich gehört das unverzichtbar zu meinem Glauben. Frei von Sklaverei – wie die Israeliten in Ägypten oder in Babylon (Losung). Frei von aller Schuld – wie jeder, dem Gott in Jesus begegnet und der auf ihn vertraut. Frei von Abhängigkeiten aller Art – von schlechten Angewohnheiten und von Sucht, von falschen Freunden und krankmachenden Beziehungen, von Ängsten und Schmerzen. Frei von der Vergänglichkeit – von Krankheiten, Siechtum und Tod. 

Durch Gott werden Menschen im umfassenden Sinn frei. Das ist die gute Nachricht der Bibel. Das beginnt jetzt in diesem Leben und vollendet sich in jenem in der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Lehrtext). 

Die Würde der Tiere

     Aber das ist eben nicht nur auf Menschen beschränkt. Wenn Gott befreit, dann atmen auch die Tiere auf (Lehrtext), die wir Menschen seit 10.000 Jahren zu einem jämmerlichen, gottserbärmlichen Leben versklaven, quälen und abschlachten - heutzutage mehr denn je. Nach wie vor sind die meisten Steaks, Schnitzel und Würste im Grunde genommen nichts anderes als Qualfleisch. Ich wollte das lange, zu lange nicht wahrhaben. Aber wenn man genau hinschaut, wie Tiere auch in unserem Land gehalten und auf Transporten und in den Schlachthäusern misshandelt werden, kommt man zwangsläufig zu diesem Ergebnis.

     Ja, in winzigen Schritten verbessert sich die Tierhaltung. Vereinzelt kann man schon gekennzeichnetes Fleisch aus annähernd artgerechter Haltung kaufen. Das ist teurer. Na und? Haben denn Tiere keinen Wert? Haben sie nicht auch Rechte, ja sogar eine Würde allein schon deshalb, weil Gott sie geschaffen hat? Ist es nicht eine Art von Rassismus, zu wähnen, wir Menschen seien etwas Besseres? Aus Sicht der anderen Tiere konnte ihnen nichts Schlimmeres passieren als der Mensch. Wie war das mit der Schuld, von der ich weiter oben geschrieben habe? 

     Von Franziskus von Assisi wird erzählt, dass er bereits vor 800 Jahren das Evangelium konsequent auch auf die anderen Geschöpfe Gottes angewandt hatte. Für ihn waren auch die Tiere Brüder und Schwestern (z.B. der Wolf von Gubbio und die Vögel), also im Grunde genauso Gottes Kinder wie wir Menschen. Und so ist er ihnen auch begegnet. Die Christen hätten ihm besser folgen als verehren sollen. Das hätte sie auch füreinander menschlicher gemacht; denn Grausamkeiten gegenüber Tieren sind nur die Kehrseite der Grausamkeiten, die Menschen einander antun.

     Jedenfalls, so sagt es der Lehrtext, soll auch die Schöpfung und sollen mit ihr die Tiere frei werden von all dem Elend und Leid, dem sie nach wie vor ausgeliefert sind. Diese Verheißung wurde zu einem wichtigen Teil meines Glaubens und beginnt allmählich meine Ansichten und Lebensgewohnheiten zu ändern. Nein, ich bin kein Veganer und noch nicht mal ein Vegetarier. Doch ich esse schon aus gesundheitlichen Gründen kaum noch Wurst und kein Billigfleisch aus qualvoller Tierhaltung. Ich würde sonst die Tierquäler unterstützen und mich mit ihnen gemein machen.

Gebet: Herr, du musst mich befreien aus meiner Lieblosigkeit, meinen Vorurteilen, meinem Egoismus, aus allem womit ich meinen Mitgeschöpfen eine Last bin, sonst werde ich nicht frei. Ja, du hast mir vergeben. Doch wenn ich mich nicht mit deiner Hilfe und Kraft ändere, bleibe ich stecken in meiner selbstverschuldeten Unfreiheit. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1 Kommentar:

  1. Für alle Kommentare, die zur Losung am 3.6.2020 geschrieben wurden, bedanke ich mich ganz herzlich.
    Kommentarschreiberin - Gauner

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