Lehrtext: Es ist
der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln
an dem, was man nicht sieht. Hebräer 11,1
Liebe
Leserin, lieber Leser,
ich bin
nicht Noah. Ich tue nicht alles, was
Gott gebietet (Losung). Ich
bleibe ihm, meinen Mitmenschen und mir selbst immer wieder die Liebe schuldig.
Geschichten von einer großen Flut, die
zornige Götter über die Menschen gebracht haben, sind in vielen Kulturen und
Religionen verbreitet. Man findet sie bei den Aborigines in Australien und in
China, bei den indianischen Ureinwohnern Amerikas, in Indien und im Vorderen
Orient. Die Angst vor einer umfassenden, alles zerstörenden Katastrophe scheint
in den Genen von uns Menschen verankert. Unsere Sintflut heute hat nur andere
Namen. Sie heißt Überbevölkerung, Kriegsgefahr, Pandemie, Klimawandel,
Umweltzerstörung …..
Ich bin auch nicht Utnapischtim. So heißt
Noah im babylonischen Gilgamesch-Epos, aus dem die Sintfluterzählung in die Bibel
vermutlich übernommen wurde. Ich bin Hans Löhr. Weder habe ich bisher alles
getan, was der Gott Noahs gebot, noch werde ich das in Zukunft tun. Dazu fehlen
mir Einsicht und Kraft.
Die Peitsche der Religionen
Ich kann schon verstehen, dass solche Untergangsgeschichten
erzählt wurden, um den Menschen Angst und Schrecken einzujagen, damit sie die
Gebote ihrer jeweiligen Religion peinlich genau befolgen. Ohne die Peitsche des
Gesetzes, ohne Herrschen und Gehorchen geht es halt auch in den Religionen
nicht. Aber haben sie damit Erfolg?
Doch mir geht es nicht um Religion, nicht
um Riten und Rituale, nicht um Kirche und Kult und allerlei religiöse
Aktivitäten. Mir geht es um den Glauben. Genauer, um das grundsätzliche Vertrauen
auf Gott, wie er sich in Jesus zeigt und mir im Evangelium begegnet. Nur das
lässt mich trotz aller Gefahren und negativen Erfahrungen hoffen und
zuversichtlich sein (Lehrtext).
Ich oder Er?
Damit will ich niemandem seine religiösen
Bedürfnisse ausreden. Doch der Glaube an den gnädigen und barmherzigen Gott, den
Vater Jesu Christi hat meines Erachtens mit Religion nichts zu tun. In ihr dreht
sich alles um die Frage, was kann und muss ich
tun und geben, um die große Schicksalsmacht, die man Gott nennt, gnädig zu
stimmen. Was, um diese Macht dazu zu bringen, meine Gebete zu erhören und so
letzten Endes zu tun, was ich wünsche
und will?
Bei Gott aber geht es darum, dass ich mich
beschenken lasse und annehme, was er schickt. Er ist der Geber, ich der
Empfänger. Was er sagt, will ich tun, weil ich dankbar bin, nicht aus Zwang. Denn
alles, was ich bin und habe, kommt von ihm. Alles, was geschieht, geschieht
durch ihn. Gott ist nicht das Gute,
sondern das Ganze (Thomas Mann). Sein Wille geschieht im Himmel und auf
Erden, nicht meiner.
Freude und Leid, Licht und Finsternis, Werden
und Vergehen, Leben und Tod, Anfang und Ende – alles ist er. Alles ist in
seiner Hand. Ihn kann ich nicht verstehen, nur glauben. Ihn kann ich nicht
sehen (Lehrtext). Er,
der Herr über Raum und Zeit, ist dafür zu groß und ist doch im Kind in der
Krippe klein genug, dass ich ihn lieben kann.
Gebet: Herr, ich ehre dich als meinen Schöpfer. Ich
danke dir, dass du mich segnest, behütest und erhältst. Ich preise dich, dass
du mich erlöst hast und einmal vollenden wirst. Ich liebe dich, dass du mein Vater
sein willst und Jesus mein Bruder. Auf dich hoffe ich. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Guten Morgen Herr Löhr,
AntwortenLöschenherzlichen Dank, sehr erbauend, passt heute genau für mich.
Viele Grüße von
Sylvana
Na dann hat sich die Auslegung schon gelohnt.
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