Donnerstag, 18. Juni 2020

Feste Zuversicht – trotz alledem! hl

Losung: Noah tat alles, was ihm Gott gebot. 1.Mose 6,22 

Lehrtext: Es ist der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebräer 11,1 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ich bin nicht Noah. Ich tue nicht alles, was Gott gebietet (Losung). Ich bleibe ihm, meinen Mitmenschen und mir selbst immer wieder die Liebe schuldig.
     Geschichten von einer großen Flut, die zornige Götter über die Menschen gebracht haben, sind in vielen Kulturen und Religionen verbreitet. Man findet sie bei den Aborigines in Australien und in China, bei den indianischen Ureinwohnern Amerikas, in Indien und im Vorderen Orient. Die Angst vor einer umfassenden, alles zerstörenden Katastrophe scheint in den Genen von uns Menschen verankert. Unsere Sintflut heute hat nur andere Namen. Sie heißt Überbevölkerung, Kriegsgefahr, Pandemie, Klimawandel, Umweltzerstörung …..
    Ich bin auch nicht Utnapischtim. So heißt Noah im babylonischen Gilgamesch-Epos, aus dem die Sintfluterzählung in die Bibel vermutlich übernommen wurde. Ich bin Hans Löhr. Weder habe ich bisher alles getan, was der Gott Noahs gebot, noch werde ich das in Zukunft tun. Dazu fehlen mir Einsicht und Kraft. 

Die Peitsche der Religionen 

     Ich kann schon verstehen, dass solche Untergangsgeschichten erzählt wurden, um den Menschen Angst und Schrecken einzujagen, damit sie die Gebote ihrer jeweiligen Religion peinlich genau befolgen. Ohne die Peitsche des Gesetzes, ohne Herrschen und Gehorchen geht es halt auch in den Religionen nicht. Aber haben sie damit Erfolg?
     Doch mir geht es nicht um Religion, nicht um Riten und Rituale, nicht um Kirche und Kult und allerlei religiöse Aktivitäten. Mir geht es um den Glauben. Genauer, um das grundsätzliche Vertrauen auf Gott, wie er sich in Jesus zeigt und mir im Evangelium begegnet. Nur das lässt mich trotz aller Gefahren und negativen Erfahrungen hoffen und zuversichtlich sein (Lehrtext). 

Ich oder Er? 

     Damit will ich niemandem seine religiösen Bedürfnisse ausreden. Doch der Glaube an den gnädigen und barmherzigen Gott, den Vater Jesu Christi hat meines Erachtens mit Religion nichts zu tun. In ihr dreht sich alles um die Frage, was kann und muss ich tun und geben, um die große Schicksalsmacht, die man Gott nennt, gnädig zu stimmen. Was, um diese Macht dazu zu bringen, meine Gebete zu erhören und so letzten Endes zu tun, was ich wünsche und will?
     Bei Gott aber geht es darum, dass ich mich beschenken lasse und annehme, was er schickt. Er ist der Geber, ich der Empfänger. Was er sagt, will ich tun, weil ich dankbar bin, nicht aus Zwang. Denn alles, was ich bin und habe, kommt von ihm. Alles, was geschieht, geschieht durch ihn. Gott ist nicht das Gute, sondern das Ganze (Thomas Mann). Sein Wille geschieht im Himmel und auf Erden, nicht meiner.
     Freude und Leid, Licht und Finsternis, Werden und Vergehen, Leben und Tod, Anfang und Ende – alles ist er. Alles ist in seiner Hand. Ihn kann ich nicht verstehen, nur glauben. Ihn kann ich nicht sehen (Lehrtext). Er, der Herr über Raum und Zeit, ist dafür zu groß und ist doch im Kind in der Krippe klein genug, dass ich ihn lieben kann. 

Gebet: Herr, ich ehre dich als meinen Schöpfer. Ich danke dir, dass du mich segnest, behütest und erhältst. Ich preise dich, dass du mich erlöst hast und einmal vollenden wirst. Ich liebe dich, dass du mein Vater sein willst und Jesus mein Bruder. Auf dich hoffe ich. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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2 Kommentare:

  1. Guten Morgen Herr Löhr,

    herzlichen Dank, sehr erbauend, passt heute genau für mich.

    Viele Grüße von
    Sylvana

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  2. Na dann hat sich die Auslegung schon gelohnt.

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